Daniel Wimmer

Sportjournalist | Kommentator, Landshut

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Kassel Huskies gewinnen Nachholspiel beim EV Landshut

Lois Spitzner feiert sein Tor zum zwischenzeitlichen 4:1 für die Huskies. (Foto: Christian Fölsner)

​Eine schwierige Partie stand dem EV Landshut an diesem Dienstagabend gegen die Kassel Huskies bevor. Coronafälle im Team der Niederbayern dünnten den Kader im Vorfeld dieser Nachholpartie in der DEL2 gehörig aus. Trotz kurzer Bank verkaufte sich der EVL teuer, am Ende setzten sich aber souverän agierende Huskies mit 5:2 durch.

Trainerwechsel, ein dürftiger Auftritt beim 1:6 gegen Dresden vor einer Woche, zwei coronabedingte Spielabsagen am Wochenende und nun ging´s mit einer Rumpftruppe gegen die Kassel Huskies. Turbulente und nicht unbedingt rosige Tage liegen hinter dem EV Landshut - obendrein laufen die Niederbayern auch tabellarisch mit dem aktuell zwölften Rang ihren Ansprüchen hinterher. Und damit wären wir bei der Gemeinsamkeit der beiden Teams - Platz elf ist natürlich viel zu wenig für die Huskies, immerhin amtierender Vizemeister - es war also so ein wenig das Duell der Enttäuschten am Gutenbergweg.

Ohne Pfleger, Hult und Holzmann, um nur einige der Nicht-Verfügbaren zu nennen, legte der EVL aber couragiert los - und erfolgreich. Nach fünf Minuten bediente Lukas Mühlbauer im Slot Sahir Gill, der von der hessischen Defensive sträflich allein gelassen wurde und so ohne größere Mühe die Landshuter Führung besorgte. Wiederum fünf Zeigerumdrehungen später schlugen die Huskies dann aber zurück: Jake Weidner schlenzte den Puck aus spitzem Winkel sehenswert in die Maschen. Landshut schlug sich wacker, Kassel hatte dennoch ein leichtes Chancenplus zu verzeichnen. Die beste Gelegenheit ließ Joel Keussen ungenutzt verstreichen, als er bei einer Direktabnahme die Scheibe nicht auf die Kiste brachte.

Hinein ins zweite Drittel: Auf der einen Seite Großchance Alderson - vorbei, auf der anderen Seite Großchance Rutkowski - der hat brutal viel Platz und macht´s besser - 2:1 für die Huskies. Und es kam noch dicker aus Landshuter Sicht. Jamie MacQueen trifft per Abstauber - 3:1. Jake Weidner und Lois Spitzner nutzen einen kapitalen Bock der heimischen Defensive - 4:1. Letzteres geschah zu allem Überfluss auch noch in Landshuter Überzahl. Es mag schwer zu glauben sein, aber die qualitativ besseren Chancen hatten eigentlich tatsächlich die Hausherren. Aber unter anderem Mühlbauer und Alderson ließen ganz dicke Dinger liegen. Die Gäste zeigten sich dagegen kaltschnäuzig vor dem Tor.

Der EVL wehrte sich mit seiner kurzen Bank zwar nach bestem Bemühen, die Partie war aber im Endeffekt schon vor dem Schlussabschnitt entschieden. Lukas Laub überzeugte davon gleich zu Beginn dann auch die kühnsten niederbayerischen Optimisten, indem er einen Rebound von der Bande zum 5:1 aus Sicht der Huskies verwandelte. Danach plätscherte das Spiel so ein wenig vor sich hin. Die Truppe von Axel Kammerer suchte aber weiter ihr Heil in der Offensive und kam so durch Max Forster auch noch zum zweiten Treffer. Wirklich in Gefahr geriet der Erfolg der Hessen dadurch freilich nicht mehr - mit 5:2 siegen die Huskies in Landshut.

Und das ist auch nicht unverdient. Kassel machte seine Sache gut und agierte souverän ohne wirklich zu glänzen. Aus Landshuter Sicht fällt das Ergebnis natürlich bitter aus, die Art und Weise, wie die stark dezimierten Dreihelmenstädter an diesem Abend auftraten, war jedoch den Umständen entsprechend um einiges besser, als es das Resultat vermuten lässt. Nichtsdestotrotz ist es für den EVL die sechste Niederlage aus den letzten acht Partien. Die Huskies dagegen rehabilitieren sich nach dem verpatzten Derbywochenende und klettern in der Tabelle auf Rang acht.

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