Daniel Urban

Wort & Ton, Frankfurt am Main

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Artikel

Jazz, Bebop und Basquiat

Inter­es­sant die Paral­le­len, die man zwischen Modern Jazz, in seinen Ausprä­gun­gen Bebop, Hard­bop, Modal Jazz und Free Jazz, und Basqui­ats Arbeits­weise ziehen könnte: das freie Impro­vi­sie­ren und Auspro­bie­ren neuer Arti­ku­la­ti­ons­mög­lich­kei­ten, ausge­hend von einer vorge­ge­be­nen Song- oder Melo­die­struk­tur auf der einen Seite; auf der ande­ren die Bezug­nahme auf vorge­fun­dene „facts“, wie Basquiat Inspi­ra­ti­ons­quel­len aus Büchern nannte, die in einen neuen Sinn­zu­sam­men­hang gestellt wurden. Oder aber das bewusste Abstel­len auf den Intel­lekt: der Bebop, der sich klar von der Tanz­bar­keit des Swing distan­zierte; dessen komple­xere Harmo­nien ein genaues Hinhö­ren verlang­ten, das nichts mehr mit dem von Armstrong in den Mittel­punkt gestell­ten „feeling“ des Swing gemein hatte. Zum Original