Dana Neumann

Online-Redakteurin, Berlin

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Wissenschaftler gehen auf die Jagd nach DNA, um "Nessi" zu finden

Die Suche nach dem Loch Ness-Monster geht in eine neue Runde. Mithilfe von Umwelt-DNA soll endgültig geklärt werden, ob Nessi existiert oder nicht.

eDNA (environmental DNA), sogenannte ökologische DNA, scheint für ein globales Team an Forschern der Schlüssel zur Frage: Gibt es das Monster von Loch Ness? Laut Reuters planen die Wissenschaftler im Juni eine Reise zu dem berühmten See in Schottland, um dort ein entsprechendes Experiment durchzuführen.

Nessi finden durch den Abgleich mit anderen Oragnismen

Die Verwendung von eDNA-Proben gilt bereits als anerkannte Methode für die Überwachung von Walen und Haien. Im Zentrum steht dabei, dass jedes Lebewesen, das sich durch seine Umwelt bewegt, winzige Fragmente an DNS zurücklässt, die erfasst, sequenziert und zur Identifizierung genutzt werden können. Zum finalen Abgleich greifen Wissenschaftler auf umfangreiche Datenbanken zurück, die bereits die genetischen Sequenzen von Hunderttausenden verschiedener Organismen beinhalten.

Hoffnung auf neue Spezies im Loch Ness

Teamleiter Professor Neil Gemmell der Universität von Otago, Neuseeland, weist allerdings ausdrücklich daraufhin, dass es sich bei der Expedition nicht um eine reine Monsterjagd handelt: "Während die Suche nach Beweisen für das Loch Ness-Monster der Aufhänger des Projektes ist, werden wir durch die Arbeit mit Organismen, die den Loch Ness bewohnen, unglaublich viel neues Wissen generieren."

In diesem Zusammenhang erhofft sich Gemmell zumindest die Dokumentation neuer Spezies, insbesondere von Bakterien, sowie die Bereitstellung wichtiger Informationen zum Ausmaß kürzlich im Loch Ness beobachteter invasiver Arten.

Nessis erste Auftritte

Erste Aufzeichnungen von Nessi werden mit dem irischen Mönch St. Columba in Verbindung gebracht, der im 6. Jahrhundert ein "Wasserbiest" auf den Grund des Flusses Ness verbannt haben soll.

Das weltweit berühmte Foto des Loch Ness-Monsters stammt dagegen aus dem Jahr 1934. Es zeigt einen Kopf, der mit einem sehr langen Hals aus dem Wasser des Sees ragt. Erst 60 Jahre später wurde bekannt, dass es sich dabei um eine Fälschung handelte. "Nessi" war lediglich ein Seemonster-Model, das auf ein Spielzeug-U-Boot montiert wurde.

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Bisher war die Jagd nach dem Loch Ness-Monster erfolglos

Für Forscher bot das legendäre Monster immer wieder Anlass, auf die Jagd zu gehen. Zahlreiche erfolglose Versuche wurden über die Jahre unternommen. Der jüngste Versuch liegt erst zwei Jahre zurück.

Damals stieß eine hochtechnologisierte Meeresdrohne zwar tatsächlich auf ein Monster, allerdings handelte es sich dabei um eine Filmrequisite, die während der Dreharbeiten zu "The Private Life of Sherlock Holmes" 1970 gesunken war.

Die Ergebnisse der diesjährigen Expedition werden für Januar 2019 erwartet.

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