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Reportage

Wäre bestimmt gut, das zu können

Das Walisische ist die älteste britische Sprache. Längst nicht alle Waliser wollen sie am Leben halten. Hoffen kann man einzig noch auf die Jugend.

CARDIFF/CAERNARFON/EBBW VALE, im November.
Auf der Fensterbank von Meri Huws’ Büro im Zentrum von Cardiff steht ein Bilderrahmen aus Schiefer, darin ein Foto vom letzten Gipfeltreffen. Die Repräsentanten, die darauf zu sehen sind, kommen aus Irland, Kanada, Katalonien, dem Baskenland. Einige von ihnen wirken etwas steif, als seien sie es nicht gewohnt, in Gruppen fotografiert zu werden. Hier posieren Sprachkommissare, unglamouröse Beamte, die dafür sorgen sollen, dass die Klangvielfalt ihrer Länder nicht für immer verstummt. Huws, seit 2012 Welsh Language Commissioner, ist aufgrund einer Sturmwarnung per Video aus Carmarthen zugeschaltet, nicht weit vom Südwestzipfel des Landes, der dank seiner Anglophonie auch „Little England beyond Wales“ heißt. Dass sie jetzt Englisch spricht, im rollenden walisischen Dialekt, liegt daran, dass ihr Besucher kein Walisisch kann. Später, am Telefon mit ihrer Mitarbeiterin, reden beide selbstverständlich Cymraeg miteinander. Nicht aus Geheimniskrämerei; es ist hier im Hause einfach die Geschäftssprache. (...)

20. November 2018.

Volltext online: http://edition.faz.net/faz-edition/feuilleton/2018-11-20/1d5ec5a6beb7dd9fedcf7d83cc19712c/?GEPC=s5&fbclid=IwAR2a_17MADcVKNcJoFKobl4u-2B2Drh7ROFoDAvrvnveSdwGBhhFyInDr44