Hilaree Nelson und Jim Morrison sind Seilpartner - am Berg wie im Leben. Sie fahren dort Ski, wo vor ihnen niemand abgefahren ist. Ein Gespräch über Ängste, Halluzinationen auf 8000 Meter Höhe und die Rolle von Frauen im Alpinismus.
Hilaree Nelson: Als ob man ertrinken würde. Man atmet ganz wild, aber es ist immer zu wenig. Und man erholt sich nicht, auch wenn man nach drei, vier Schwüngen eine Pause einlegt. Selbst mit zusätzlichem Sauerstoff erholt man sich nicht wirklich.
Jim Morrison: Ich vergleiche es mit einem 100-Meter-Sprint: Dein Puls und deine Atemfrequenz schießen nach oben, je näher du der Ziellinie kommst. Die Lungen brennen. Aber beim 100-Meter-Lauf weißt du, dass es dir zehn oder 30 Sekunden nach dem Ziel wieder bessergehen wird, dass sich dein Körper erholt. Wenn du auf 7000 oder 8000 Meter Höhe Ski fährst, hast du die gleiche Atemfrequenz wie bei einem 100-Meter-Lauf. Aber du erholst dich nie - auch wenn du Pause machst. Es ist, als ob du einen 100-Meter-Sprint nach dem anderen laufen musst. Und nie im Ziel ankommst.....