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Leerstand in italienischen Dörfern: Wo die Hauskäufer bezahlt werden

Kann man ein Dorf wiederbeleben, indem man neue Bewohner mit Geld lockt? Presicce in Süditalien will genau das versuchen. Im Ort ist die Skepsis allerdings groß.

Dieser Artikel is t Teil von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 11/2023.


Eines der schönsten Dörfer sieht erst mal gar nicht danach aus. Grau, nass, feucht. Wie es schüttet! Eine Frau huscht unten ins Gebäude, das Rathaus, sonst tut sich wenig auf der Piazzetta davor. Im Büro des Bürgermeisters hängt die grün-weiß-rote Schärpe schlaff und in Erwartung stolzerer Momente. An der Wand ein Kruzifix und ein Ölgemälde mit Olivenbäumen. Ebenfalls an der Wand hängt, natürlich goldumrahmt, das Zertifikat: " I Borghi più belli d'Italia". Sein Dorf gehört zu den schönsten des Landes, der Beweis eines anerkannten Vereins. Sonst kann das ja jeder sagen. Presicce-Acquarica im südlichsten Apulien, Salento genannt. Eine der idyllischsten Ecken des Landes, nur halt ziemlich schlechtes Timing. Winter.

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