Einer der Hauptgründe dafür ist, dass die Studienlage für die meisten Anwendungen noch sehr schlecht ist. Das Verbot bzw. die starke Regulierung von Cannabinoiden und Cannabis in der Medizin haben auch die Forschung in diesem Gebiet quasi zum Stillstand gebracht. Mit den Anpassungen in Deutschland und anderen Ländern, können in den nächsten Jahren notwendige hochwertige Studien zu den Wirkungen von Medizinalhanf durchgeführt werden. Trotz aktuell schlechter oder nicht vorhandener Evidenz sollten Cannabinoide den Patienten nicht grundsätzlich vorenthalten werden. Jahrzehntelange Erfahrungen beim Freizeitkonsum sowie der Selbsttherapie liefern wertvolle Hinweise. Zwar genügen sie nicht den gängigen wissenschaftlichen Standards, doch zeichnen sie ein Bild, das zum Wohle schwer kranker Menschen betrachtet werden sollte.
Christine Hutterer, Dr. rer. nat.
Medizin- und Wissenschaftsjournalistin, München
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Medizinisches Cannabis: Bei diesen Symptomen ist es einsetzbar
Mehr qualitativ hochwertige Studien notwendig
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