„Sie kommen gefoltert zurück. Kannst du dir den Gesichtsausdruck von Eltern vorstellen, deren Söhne heimkehren - mit demselben Namen, aber einem anderen Aussehen? Ihre Mentalität ist anders. Ihr Gehirn ist anders. Ihre Gesundheit ist anders. Einfach alles ist anders", erzählt Khaled. Er hat das Massaker in Hama 1982 miterlebt, bei dem tausende Menschen vom syrischen Regime getötet und verschleppt wurden. Khaled hat auch gesehen, was das mit den zurückgebliebenen Menschen gemacht hat. Heute lebt er im Exil in Frankreich.
Ibrahim, Amathel und Shadi haben ähnliche Lebensgeschichten. Sie alle haben unter dem Assad-Regime gelebt und sahen sich schließlich gezwungen, ihr Land wegen ihrer politischen Einstellung zu verlassen, teilweise schon vor der Revolution 2011. In seinem Dokumentarfilm der aktuell im Hauptprogramm des 9. ALFILM läuft, zeigt Regisseur Alfoz Tanjour, wie das Leben in Syrien für ihn und die anderen Protagonisten aussah. Er erzählt von Jahren der Ruhigstellung, der Angst und des Terrors. Dabei geht es nicht nur um das Massaker in Hama, sondern auch um die Art, wie das Assad-Regime den Alltag der Syrerinnen und Syrer beeinflusst hat.