Christina Felschen

Reporterin und Fotografin, Vancouver

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Radio-Beitrag

Harte Auswahl, weiche Landung: Kanadas Einwanderungspolitik

Kanada hat seine Grenzen schon in den 1960er-Jahren für Menschen aller Nationalitäten geöffnet: vorausgesetzt, sie bringen die richtigen Qualifikationen mit. Kann dieses System auch ein Vorbild für Deutschland sein?

„Wir haben den Platz, wir haben die Jobs. Und ich glaube, dass wir Einwanderer brauchen, damit das Land wachsen kann.“

„Ich bin selbst als Einwanderer aus England nach Kanada gekommen. Das System ist als kompliziert bekannt, aber meine Familie und ich hatten es leicht.“

„Je vielfältiger unsere Bevölkerung ist, desto besser. Denn je mehr wir über etwas wissen, desto weniger Angst haben wir davor.“

Kein anderes Land der Welt nimmt regulär so viele Einwanderer pro Kopf auf wie Kanada: ein Prozent der Bevölkerung allein in diesem Jahr, 400.000 Menschen. Umfragen zufolge sind die meisten Kanadier mit dieser Politik zufrieden. Die einzige rechtspopulistische Partei im Land, die 2018 gegründete People’s Party of Canada, hat es nicht ins Parlament geschafft. Multikulturalismus ist in Kanada offizielle Politik und gesellschaftlicher Konsens. Auch deshalb weckt das kanadische Modell in Deutschland Interesse: Politiker der möglichen künftigen Regierungsparteien SPD, FDP und Grüne haben immer wieder erklärt, dass sie die deutsche Einwanderungspolitik daran ausrichten wollen – angefangen beim Punktesystem für Hochqualifizierte, das CDU und CSU bislang blockierten.

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Foto: (cc) Devon Hawkins/Unsplash