Die FIFA-Pläne für eine WM im Zwei-Jahres-Rhythmus stoßen auf massive Kritik von verschiedenen Seiten. Plötzlich sieht sich Fanvertreter Martin Endemann auf einer Seite mit der UEFA. Nun wolle man mit Fans weltweit Druck auf Landesverbände ausüben, um häufigere Turniere zu verhindern.
Zwei Kritikpunkte hat Martin Endemann vom europäischen Fan-Bündnis Football Supporters Europe (FSE) an einer WM alle zwei Jahre: Das Format hält er für schlecht - es gebe ohnehin zu viele Spiele. Eine häufiger ausgespielte WM würde das Problem verschärfen und auf Kosten der Ligen und kontinentaler Wettbewerbe gehen. Außerdem geht es Endemann darum, wer eigentlich entscheidet:
"Wer wird vorher gefragt? Und dann sind letztlich Aussagen von Arsène Wenger (ehemaliger Trainer des FC Arsenal, aktuell FIFA-Berater, Anm. d. Red.), das sei, was die Fans wollen. Aber mit Fans hat kein Mensch geredet und da reagieren wir als Fan-Organisationen natürlich sehr allergisch. Wenn jemand denkt, zu wissen, was wir genau wollen."
"Gehe von Protesten in Stadien aus"Endemann sieht bei der Vielzahl der Turniere auch Probleme Ausrichter zu finden. Der Trend zu Turnieren in Autokratien oder Diktaturen könne sich verstärken.
Nun wollen die FSE gemeinsam mit Fanvertretern weltweit Druck auf Landesverbände ausüben, um den FIFA-Plan zu verhindern. Konkrete Pläne gebe es noch nicht, aber man wolle die Fanstimme deutlich machen und bei möglichen Veränderungen mitsprechen.
"Sollten sich diese Pläne jetzt verhärten und bewahrheiten, wird es in vielen Ländern sicherlich auch im Stadion Proteste geben. Da gehe ich schwer von aus."
Fürsprecher nur bei Propaganda-EventDie FSE seien aber eindeutig gegen eine WM alle zwei Jahre. Fürsprecher für die Idee habe es bisher nur unter ehemaligen Spielern bei einem Propaganda-Event in Katar gegeben. Ausnahmsweise mit der UEFA einer Meinung zu sein, sei zwar angenehm, es gebe aber sehr viele andere Themen, bei denen das nicht der Fall sei.
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