Auf der Suche nach dem perfekten Flugzeugflügel wollen Luftfahrt-Ingenieure von Raubvögeln lernen. Hochgeschwindigkeitskameras helfen dabei.
Wenn alles funktioniert, wird der Falke für einen kurzen Augenblick auf der Stelle fliegen. Mit Glück werden sich die Kraft seiner Flügel und der Gegenwind, den eine Turbine erzeugt, genau aufheben. Und zwar genau an der Stelle, die von den sieben grellen Scheinwerfern ausgeleuchtet wird, genau an dem Punkt, auf den die zehn Hochgeschwindigkeits-Kameras scharf gestellt haben. Dann können die Kameras den Flügelschlag am besten aufzeichnen. Dann gelingen die Bilder, die Martin Heinold braucht.
Heinold promoviert am Institut für Strömungsmechanik und Aerodynamik der Bundeswehr-Universität München. Der Campus erinnert mit dem hohen Zaun, den Soldaten im Wachhäuschen und den parallel stehenden Längsbauten eher an eine Kaserne als an eine Uni. Aber in einem Keller auf dem Gelände erforscht der Ingenieur Heinold, wie der Flug eines Falken genau funktioniert.