Die Flüchtlinge sind Ottmar Heides letzter Trumpf. Im Schatten des Nussbaums fischt er eine Zigarettenschachtel aus seiner Brusttasche. Wie immer trägt der Makler Kurzarmhemd, heute in Weiß. Hinter ihm liegen Weinfelder, vor ihm stehen die Kunden: ein Ehepaar aus Deutschland. Die beiden blicken sich skeptisch um. Von dem Haus, das sie sich angesehen haben, bröckelt der Putz. Das Grundstück riecht nach nassem Holz. Ottmar Heide steckt seine Zigarette an, nimmt den ersten tiefen Zug. In Ungarn, beginnt er, gebe es kaum Türken, wenige Russen. "Nur in Budapest ein paar Flüchtlinge", schiebt er hinterher. Seiner Kundin entfährt ein Lachen, ihr Mann nickt. Es ist der Moment, der Ottmar Heide mit dem Ehepaar vereint.
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