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Ausgehtipp: Schokolade und Beziehungsstress im Theatrallala

Nordend - Von Caroline Lang-Dedic - Die neue Produktion in Thomas Bäppler -Wolfs kleinem Volkstheater ist eine charmante Beziehungskomödie mit einer Prise der Filme „Chocolat" und „Die Fabelhafte Welt der Amelie". Sie bietet aber auch Musicaleinlagen und vor allem spritzige Dialoge. „Zartbitter" ist unser Ausgehtipp in diesem Monat.


Samantha ist eine ganz schöne Nervensäge, hat sie doch irgendwie die Weisheit für sich gepachtet und macht es Tom, dem neuen Chocolatier überhaupt nicht leicht, sie für sich zu gewinnen. Dabei sind seine Kreationen deliziös und phantasievoll. Das muss auch sie zugeben. Doch als sich herausstellt, dass der Neue „vom anderen Ufer" ist platzt der dominanten Mademoiselle der Kragen. Dieses ganze Schwulengehabe kennt sie zur Genüge, auf so was hat sie keine Lust. Fortan macht sie ihrem Kollegen das Leben zur Hölle. Doch dann kommt es für beide zur absoluten Katastrophe, als ein Geheimnis ans Tageslicht kommt, mit dem beide niemals gerechnet hätten.


Das Stück des Kölner Autors und Schauspielers Lars Lienen überzeugt durch knackig, markige Dialoge. Die zwei Protagonisten sind in ihren Rollen wunderbar lässig und sehr gut besetzt. Vor allem Iris Reinhardt Hassenzahl als Samantha geht in ihrer Rolle auf und treibt ihr Gegenüber als scharfzüngige Anti-Sympathisantin der Schwulenbewegung an den Rand des Wahnsinns. Aber auch Alexander M. Valerius transportiert die weiche, sensible Art des hingebungsvollen und um Harmonie bemühten Chocolatiers überzeugend. Alles in allem erwartet die Zuschauer ein unterhaltsamer und vor allem süßer Abend im Nordend, einmal ganz ohne Bäppi.

Das Stück läuft noch bis zum 23. Mai. Die Karten kosten zwischen 19 und 29 Euro zuzüglich VVK. Informationen und Tickets: www.theatrallalla.de/portfolio/zartbitter/.

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