Caroline Amme

Redakteurin Online, Podcast, Radio; Sprecherin; Sprechtrainerin, Berlin

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"DB-Coba": Zwangsehe mit Hindernissen

(Foto: REUTERS)

Die Deutsche Bank und die Commerzbank überlegen, sich zusammenzuschließen. Das wünscht sich vor allem die Politik: Bundesfinanzminister Olaf Scholz findet, Deutschland braucht eine starke Bank. Die Fusion würde zwar Kosten sparen, könnte aber auch Zehntausende Jobs kosten.

Warum, das erfahren Sie in der neuen Folge von Wieder was gelernt. Lesen Sie hier einen kurzen Auszug.

Gerüchte zur Banken-Ehe von Deutscher Bank und Commerzbank gibt es schon eine ganze Weile. Nun haben beide offizielle Gespräche gestartet. Eine Liebesheirat wäre das nicht, sondern eher eine Zwangsehe. Vor allem die Politik will sie: Schon seit Monaten drängt sie die beiden größten deutschen Privatbanken zu einer Fusion, hat uns Dorothea Schäfer erzählt, Forschungsdirektorin für Finanzmärkte am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).

"Die Politik sieht eben, dass es in Frankreich zwei größere Banken gibt, die sehr gut verdienen, die sind größer als die Deutsche Bank. Sie sieht auch, dass es mit dem Aktienkurs einfach nicht vorwärts geht. In der Politik wird die Industriepolitik hochgehalten. Und das ist einer der Gründe, warum sie jetzt so einen richtigen deutschen nationalen Champion auf dem Bankensektor schaffen möchte."

Seit der Finanzkrise verdienen Deutsche Bank und Commerzbank kaum noch Geld. Dorothea Schäfer glaubt aber nicht, dass die Fusion ihre Probleme lösen würde.

"Sicherlich gäbe es Synergieeffekte, weil die Banken alle vor einem digitalen Umbruch stehen. Die hätte es allerdings auch gegeben oder gibt es nach wie vor wahrscheinlich zwischen der Deutschen Bank und der Postbank. Fakt ist, dass es der Deutschen Bank und der Postbank bis jetzt nicht besonders gut gelungen ist, mit einer Schlagkraft aufzutreten. Die Vergangenheit zeigt eher, dass es zusätzliche Probleme durch die Fusion gibt und nicht, dass das jetzt der Durchbruch ist."

Die Fusion hätte den Vorteil, dass beide Banken Milliarden sparen könnten, wenn sie ihre Geschäfte zusammenlegen. Die Hauptleidtragenden wären die Beschäftigten.

"Synergie sagt schon, dass man danach einfach weniger Personalressourcen braucht als vorher, als es noch zwei Teile waren, weil man eben Skaleneffekte realisieren kann. Und das wird mit Sicherheit so kommen, dass Stellen abgebaut werden. Sicherlich nicht in dem Sinne, dass gekündigt wird, sondern, dass Stellen nicht wiederbesetzt werden." Die ganze Folge finden Sie hier, direkt bei Soundcloud und überall dort, wo es Podcasts gibt:

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Quelle: ntv.de

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