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Antidepressiva und Sexualität: Leider keinen Bock mehr

© Pexels/​Mathilde Langevin

Lea hat Depressionen. Trotz der Krankheit hat sie viel und gerne Sex. Dann beginnt sie, Antidepressiva zu nehmen. Seitdem hat sich ihr Sexleben komplett geändert.


An einem Nachmittag im August 2018 merkt Lea, dass etwas anders ist. Die Spätsommersonne scheint durch das Fenster in Leas WG-Zimmer in einer bayerischen Unistadt. Lea liegt auf ihrem Bett, einen Vibrator in der Hand, versucht, sich selbst zum Orgasmus zu bringen. Aber er kommt nicht. "Das war so, wie wenn man niesen muss, aber der Nieser kommt nicht", so erzählt Lea es heute, mehr als vier Jahre später, in einem Videocall. "Man wartet und will, und es kommt einfach nichts", sagt sie. Lea nimmt zu diesem Zeitpunkt seit zwei Wochen Medikamente gegen ihre Depression. Was sie damals nicht weiß: Ihr Verhältnis zu Sex hat sich dauerhaft verändert. Auch heute, drei Jahre nachdem sie keine Medikamente mehr nimmt, spürt Lea keine Lust.

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