Ghanas Fischer bangen um ihre Zukunft: Lange galt Ghanas Küste als eines der
fischreichsten Gewässer Afrikas. Jetzt muss das Land die eiweißreiche Nahrung
aus dem Ausland importieren. Internationale Unternehmen fischen die Meere vor
Westafrika leer.
Jerome schließt die Tür. Über Fischerei will er nur in einem abgeschotteten Raum reden. Er lebt in Shama – einem kleinen Dorf, das sich wie viele andere ghanaische Küstengebiete mit der Fischerei über Wasser hält. «Lange wird das nicht mehr so bleiben», sagt Jerome. «Sie fischen uns alles weg – auch unsere Zukunft.»
«Sie» – damit meint er Industriefischfrachter. «Sie» kommen vorwiegend aus Asien und Europa. Wegen der hohen Überfischung in diesen Regionen ziehen viele Firmen mit ihren Supertrawlern an die Küsten Westafrikas. Zum Teil kommen sie offiziell durch sogenannte «Fischereipartnerschaftsabkommen» mit den Regierungen, die von der Europäischen Union subventioniert werden...