Auf dem deutschen Arbeitsmarkt haben sich düstere Nischen gebildet, wo die grundlegendsten sozialen Errungenschaften für mobile Beschäftigte aus östlichen EU-Ländern nicht mehr gelten. In dieser Schattenwelt diktieren Arbeitgeber willkürlich die Wochenarbeitszeit, umgehen trickreich Mindestlöhne, verändern abgeschlossene Verträge nach Belieben nach-träglich, kürzen systematisch Löhne oder unterschlagen sie, zahlen keine Lohnfortzahlungen bei Krankheit oder Urlaub und gewähren keinen Kündigungsschutz.
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Meine Studie für die Friedrich-Ebert-Stiftung von 2015 ist leider immer noch aktuell. Zwar haben sich vor allem in der Fleischindustrie einige gesetzliche Änderungen und Verbesserungen ergeben, aber insbesondere die Beschreibung der Ausbeutungsformen hat immer noch Gültigkeit.
Carmen Molitor
Journalistin, Kommunikationsreferentin, Köln
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