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Die Olivenkrise, Teil 3: «Wenn nicht drin ist, was drauf steht»

© Cara Westerkamp /​ Claudio Rizzello für ZEIT ONLINE

Für die Serie "Die Olivenkrise" hat ZEIT ONLINE Vincenzo Maresca in Neapel besucht. Sein Job: Lebensmittelbetrug in Süditalien aufzuspüren.


Die Olivenernte beginnt im süditalienischen traditionell im Oktober oder November. Dann sind die Oliven reif genug, um sich von den dünnen Ästen abschütteln zu lassen und noch nicht zu reif, sodass sie von selbst auf die rote Erde fallen würden. In dieser Phase sollen die Oliven dem Öl den besten Geschmack geben.

Auch der Olivenbauer Angelo Paiano kann mit der Ernte beginnen, denn er hat vor vielen Jahren rund 500 Bäume der Sorte Leccino gepflanzt, die das Bakterium Xylella fastidiosa toleriert. Es sind die Bäume, die ihm auf seinem Olivenhain im süditalienischen Ugento jetzt noch bleiben. Viele andere sind vertrocknet, der Infektion mit dem winzigen Krankheitserreger erlegen ( die Geschichte der Paianos können Sie in diesem Teil der Serie nachlesen). Wer Leccini besitzt, schätzt sich glücklich und doch sind sie nur ein kleiner Trost. Die Ernte ist zu klein, um daraus ein gewinnbringendes Geschäft zu machen. Sie deckt die Kosten und reicht für den Familienbedarf. Und dafür, dass Angelo Paiano sich den demütigenden Gang in den Supermarkt erspart.


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