Überraschungen auf dem Print-Markt: Erfolgreiche Magazine werden eingestellt, Kataloge laufen nach jahrelanger Pause wieder aus den Druckmaschinen, das körperlich spürbare Papier ringt mit den flüchtigen Digitalinhalten um die Bedeutungshoheit. Dabei können beide sich so wunderbar ergänzen – wenn man sie lässt.
Der Zug ist abgefahren. Im Dezember 2022 erschien zum letzten Mal die
Zeitschrift db mobil, das Kundenmagazin der Deutschen Bahn – 21 Jahre
lang hatte sie in den Zügen ausgelegen und jeden Monat mehr als eine
Million Leser erreicht. Jetzt flackert ihre Seele körperlos auf
irgendwelchen Servern herum, von dort spricht sie über über einen
Podcast und über die Website der Bahn zu den Reisenden. In etwas dürren
Pressemeldungen gab die Bahn an, dass man Papier sparen wolle, zudem
habe sich das Medienverhalten der Fahrgäste verändert. Ähnliche Motive
hatten auch Audi und BMW, die in den letzten Jahren gedruckte
Kundenmagazine abschafften; Credo: „Digital ist besser“, wie Tocotronic
einst sangen.
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