Die US-Marine hat ihr letztes Kriegsschiff, das einen rassistisch konnotierten Namen trug, offiziell umbenannt. Die ehemalige USS Chancellorville, ein 173 Meter langer Lenkwaffenkreuzer, heißt nun USS Robert Smalls.
Damit ehren die amerikanischen Seestreitkräfte einen schwarzen Politiker und Helden aus dem amerikanischen Bürgerkrieg. Smalls, 1839 in South Carolina geboren, war mehrfach Abgeordneter im US-Repräsentantenhaus.
Der ehemalige Schiffsname Chancellorville erinnerte an eine Schlacht in Virginia während des Bürgerkriegs im Jahr 1863, aus der die Konföderierten als Sieger hervorgingen.
Die Konföderierten Staaten von Amerika spalteten sich 1861 von der sogenannten Union ab. Damit wollten sie die Praxis der Sklaverei im Süden schützen und ausweiten. Der Krieg, den sie führten, war eng mit der Verteidigung der Sklaverei und des rassistischen Denkens verbunden.
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Der nun von der US-Marine geehrte schwarze Politiker Smalls schrieb zu Beginn des Bürgerkriegs Geschichte. Er wurde gezwungen, für die Konföderierten zu kämpfen. Im Jahr 1862 stahl er jedoch einen mit Kanonen beladenen Dampfer der Südstaatenarmee und lieferte ihn an die Unionsmarine aus.
So befreite er sich selbst sowie 16 weitere Besatzungsmitglieder und deren Familien aus der Sklaverei. Kapitän Edward Angelinas, der die USS Robert Smalls kommandiert, lobt die Umbenennung seines Schiffs. „Das ist ein Schritt, der viel besser mit den Werten der Marine übereinstimmt", sagte er.