Auch rund 3.000 Tonnen Hilfsgüter gelangen pro Monat mit den UN-Maschinen dahin, wo sie gebraucht werden. Lebensmittel werden jedoch nur in Notfällen geflogen, aktuell etwa im südostafrikanischen Malawi, um die Opfer des Zyklons Freddy zu erreichen. In der Regel werden Nahrungsmittelrationen mit Lkw transportiert. Die Unhas-Flugzeuge versorgen die Projekte vor allem mit Arbeitsmaterial, Computerausstattung, Medikamenten und Impfungen.
Pilot David Kinuthia fliegt seit 13 Jahren für das Programm. Am schlimmsten waren die Flüge, als er während des Krieges im Südsudan stationiert war, erzählt er. "Ich musste in der Region Bentiu landen, da lagen Leichen entlang der Landebahn." Viele Menschen seien mit all ihrem Hab und Gut dort gewesen. "Aber das Flugzeug war schon voll", sagt Kinuthia.
"Du versuchst Menschen zu retten, das sind die Momente, die mich antreiben."
Die Verbindung zwischen Kinshasa und Gbadolite gibt es seit 2013, als Tausende Menschen vor dem Bürgerkrieg aus der Zentralafrikanischen Republik über den Grenzfluss Ubangi in das Nachbarland flohen. Bis heute leben in der Grenzregion etwa 20.000 Flüchtlinge, in der ganzen DR Kongo sind es 200.000.
Bedeutung des FlugprogrammsDie größte Herausforderung in der DR Kongo sei das Wetter, sagt Kinuthia. Tropische Regengüsse sorgen schon mal dafür, dass die Flüge verschoben werden müssen. "Man lernt sein Flugzeug immer besser kennen." In Gbadolite sei es manchmal schwierig, durch die Wolken und die Hügel zu navigieren, sagt der Pilot. Aber der Flughafen ist gut ausgebaut. Denn Gbadolite ist die Heimatstadt des ehemaligen Diktators Mobutu Sese Seko.
Im Flugzeug liegen Infozettel über das Flugprogramm. Darauf steht auch: Aufgrund fehlender Gelder mussten manche Routen in der DR Kongo bereits eingestellt werden. Mamy Tshala koordiniert die Unhas-Flüge in dem Land. Das Flugprogramm sei "quasi das Rückgrat der Humanitären Hilfe in abgelegenen Krisenregionen", sagte sie. "Und ohne Geld können wir es nicht aufrechterhalten."