Birk Grüling

Wissenschaft für kleine und große Leser:innen, Buchholz

Keine Abos und 16 Abonnenten
Artikel

SZ-Kinderseite: Siehst du das auch?

Detailansicht öffnen
(Foto: Elisabeth Coelfen / Alamy Stock Photos)

Realität ist was für Menschen, die Angst vor Einhörnern haben. Für alle anderen gibt es hier sieben glitzernde Fakten. Was das Elasmotherium ist, warum Einhorn-Hörner für bis zu zehn Millionen Euro verkauft wurden und worauf man achten sollte, wenn man ein Einhorn im Garten halten will.

Von Birk Grüling

Märchenwesen

Einhörner sind überall: Auf Wappen, Apotheken-Schildern, in Büchern, Filmen und Märchen sowieso, selbst in der Bibel werden sie erwähnt. Forschende glauben, dass Bilder von Auerochsen oder Antilopen den Menschen Einhörner in den Kopf gepflanzt haben. Seitlich gemalt, sehen die Tiere aus wie merkwürdige Wesen mit Horn. Sind so all die Geschichten entstanden?

Zottelviech

In der Eiszeit lebten Einhörner: Das Elasmotherium sah aus wie eine Mischung aus Mammut und Nashorn, hatte zotteliges schwarzes Fell und wog über drei Tonnen. Aus der Mitte seines Kopfes ragte ein gewaltiges, bis zu einem Meter langes Horn. Vor knapp 38000 Jahre starb es wegen Futtermangels aus.

Naturlaune

Der Entdecker Marco Polo will Einhörner gesehen haben - meinte allerdings Nashörner. Echte Einhörner sind eine Laune der Natur: Ganz selten wächst zum Beispiel Rehen statt eines normalen Geweihs ein gerades Horn aus der Mitte des Kopfes. Grund dafür kann zum Beispiel eine Verletzung sein.

Gartenhaltung

Eine Grundschülerin aus den USA dürfte im Garten ein Einhorn halten. Sie hat bei den Behörden eine Lizenz dafür bekommen - und Tipps zur Haltung gleich dazu: Einhörner brauchen genügend Sonnenlicht, Mondstrahlen und Regenbogen. Einmal pro Monat muss außerdem ihr Horn poliert werden.

Meerestiere

Einhörner leben im Wald? Von wegen: Narwale werden auch Einhörner der Meere genannt, weil die Männchen einen bis zu drei Meter langen Stoßzahn haben, der von Millionen Nervenenden durchzogen ist. Er dient ihnen als Knüppel gegen Feinde, aber auch als Sinnesorgan und zur Orientierung.

Höhlenfund

In der Einhornhöhle im Harz wurden im Mittelalter sonderbare Zähne und Knochen gefunden. Schnell stand für die Menschen fest: Die müssen von Einhörnern sein! Obwohl man heute weiß, dass die Knochen eigentlich von Höhlenlöwen und Bären stammen, durfte die Höhle ihren Namen behalten.

Schwindelei

Im Mittelalter verkauften die Wikinger in ganz Europa magische Einhorn-Hörner. Adelige zahlten dafür bis zu 200 Kilogramm Gold. Das entspricht fast zehn Millionen Euro. Was sie nicht wussten: Die Wikinger drehten ihnen Stoßzähne von Narwalen an. Erst 300 Jahre später flog der Schwindel auf.

Zum Original