
Filip Goman spricht über seine Tochter Mercedes Kierpacz, die ihm bei dem Anschlag in Hanau genommen wurde.
Am 19. Februar 2020 erschoss ein rechtsextremistischer Attentäter neun ihm unbekannte Menschen, tötete anschließend seine Mutter und beging dann Suizid.
Die Familien der neun Opfer sind traumatisiert. Die meisten von ihnen suchten noch in der Nacht des Anschlags an den Tatorten nach ihren Kindern, Geschwistern, Cousins und Cousinen. Erst als die Polizei die Namen der Toten in den frühen Morgenstunden bekannt gab, hatte ihr Warten ein Ende.
Heute, ein halbes Jahr nach dem Anschlag, fürchten die Familien, dass die Verstorbenen in Vergessenheit geraten. Und dass die Tat nie ganz aufgeklärt wird.
Wir haben mit Angehörigen aus jeder Familie gesprochen. Mit Menschen, die Fragen haben. Menschen, die nach Antworten suchen.
Vom 19. August 2020 an, genau ein halbes Jahr nach dem Anschlag, werden wir jeden Tag eines der Protokolle veröffentlichen - in der Reihenfolge, in der wir die Gespräche geführt haben.
Protokolle: Franziska Bulban & Carolina Torres
Fotografie: Benjamin Eckert