Herr Derki, Sie haben sich als Kriegsberichterstatter mit einer Nähe zum IS ausgegeben und mehr als 300 Tage im Norden Syriens eine radikal-islamistische Familie begleitet. Was war Ihre Motivation? Warum haben Sie sich das angetan?
Ich bin ein Künstler ohne religiösen Hintergrund. Ich habe mir viele Fragen gestellt angesichts des Aufstiegs der dschihadistischen Bewegung, des Radikalismus, der Diktatur und des Bürgerkriegs in Syrien. Wer sind diese Menschen? Wie können sie die Gesellschaft so „brainwashen"? Was ist ihre Motivation und was ist die Zukunft der Kinder, die dieser Gemeinschaft angehören. Was ist der „patriarchalische Vater"? Was ist die „maskuline Macht"?
Ich bekam die Gelegenheit, innerhalb dieser Gemeinschaft zu filmen. Es war sehr intensiv. Kaum ein Film geht wirklich so tief in diese Kreise. Für mich als Filmemacher war es eine große Herausforderung, dem Publikum ein solche cineastische Version zu präsentieren. Das wichtigste für mich ist das Kino. Ich musste es machen.
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