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Astrid Wulf

Reporterin / Moderatorin, Leipzig

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Radio-Beitrag

Stromleitungskontrolle per Hubschrauber: Ein Job unter Hochspannung | MDR

30.06.16 | Michael Merk und Siegfried Lange sind ein eingespieltes Team. Sie machen es sich nebeneinander im Hubschrauber bequem, setzen die großen, schwarzen Kopfhörer auf und heben langsam ab. Seit Jahren sichern der Ingenieur und der Hubschrauberpilot aus der Luft die Stromversorgung im Süden Sachsen-Anhalts ab.

Mit höchster Präzision

Knapp 2.000 Kilometer Hochspannungsleitungen werden hier vom Betreiber Mitnetz Strom betreut. Das funktioniert nicht ohne Helikopter, erklärt Ingenieur Merk. "Alle fünf Jahre schaffen wir es, jeden Mast einmal aufzusuchen, und dass unsere Mitarbeiter die ganzen Kontrollen vom Boden aus machen, überall auf die Felder. Und der Zeitrahmen ist zu lang, deswegen müssen wir einmal im Jahr mit dem Hubschrauber den Leitungsbestand aufnehmen." Dabei muss Michael Merk ganz genau hinsehen und Siegfried Lange ganz genau fliegen. Nur wenige Meter trennen die kreisenden Rotorblätter von der lebensgefährlichen 110 Kilovolt-Leitung.

An einem Strommast bleibt der Hubschrauber in der Luft fast stehen, nähert sich dann ganz langsam dem Boden, so dicht, dass sich das Gras zur Seite legt. Die Stromleitungskontrollflüge erfordern höchste Konzentration, auch beim Piloten. "Hier haben wir etwa eine Geschwindigkeit zwischen 15 und 30 Kilometern pro Stunde und bei normalen Flügen sind wir so bei 200. Und wir sind auch viel tiefer, wir fliegen so auf 30 Metern Höhe, bis auf fünf Meter an die Leitungen ran, wenn's notwendig ist." Gerade ist es nötig, denn der Kontrolleur hat etwas entdeckt.

Vogelnester, Blitzeinschläge, unvorsichtige Menschen

Mitten in einer Mastkonstruktion haben Greifvögel einen Horst gebaut. Einer brütet und lässt sich nicht stören, ein zweiter verschwindet in einem nahen Waldstück. Merk schaut sich das Nest ganz genau an. "Da hängen ja Fäden raus. Und die Fäden, das ist das Entscheidende, wie lang hängen die raus? Das entscheiden wir dann, ob wir eingreifen müssen. Wir entfernen nur die Sachen, die störend sind. Wir wollen ja einen sicheren Leitungsbetrieb haben und die Vögel sollen in Ruhe brüten."

Außer nach Nestern hält er unter anderem Ausschau nach Spuren von Blitzeinschlägen, Verschleiß, Rost oder Pflanzen und Bäumen, die zu nah an die Leitungen heranwachsen. Aber es geht auch darum, Menschen zu schützen, erklärt Merk weiter: "Es ist ja jetzt die schönste Bauzeit. Menschen sind in Großgeräten unterwegs, Kräne, Bagger und so weiter. Und bei 110 Kilovolt - ich muss es nicht berühren, ich muss nur in die Nähe kommen. Und das sind auch die Gefahren, die wir prüfen. Wenn's ganz kritisch ist, dann landen wir und müssen natürlich gleich eingreifen."

Wenig Zeit zum Aussicht genießen

Bis zu acht Stunden pro Tag wird kontrolliert. Da müssen die Augen von Zeit zu Zeit entspannen. Dann genießen die beiden den Blick ins Grüne - gerade lässt sich zum Beispiel bei schönstem Sonnenschein die Saale nördlich von Halle gut verfolgen. Am Horizont zeichnet sich die Silhouette der Stadt ab. Nur bei Starkregen und Gewitter werden Kontrollen abgebrochen. Auch jetzt müssen Ingenieur und Pilot landen, weil der Hubschrauber wieder aufgetankt werden muss.

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Erstellt am 08.12.2016
Bearbeitet am 05.03.2020

Quelle
http://www.mdraktuell.de

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