St. Annen Museum in Lübeck: Triptychon heißt das dreiflügelige Bild hinter dem Altar, das die Leiden Christi zeigt. Und zwar so, dass es auch diejenigen verstehen, die mit der Schrift Schwierigkeiten haben.
Ein besonders prachtvoller, geschnitzter Triptychon stellt die 12 Stationen des Kreuzweges dar. Durch Frau Dr. Täubes Erklärungen wird er lebendig. Hätte sie es nicht verraten, wäre wohl kaum jemand darauf gekommen, dass das 11. und 12. Bild in der Reihenfolge vertauscht ist.
Teilweise wirken die Darstellungen recht menschlich. Christus möchte am liebsten aussteigen, als die Soldaten mit Speeren und Dolchen hinter ihm her sind. Ein Bein hat er schon draußen. Aber wie jede weiß, die im Konfirmandenunterricht oder in der Vorbereitung zur heiligen Kommunion aufgepasst hat, packt er es nicht. Die Geschichte verläuft anders. Er wird ans Kreuz gebracht.
Nicht
nur der Leidensweg Christi, auch die Läuterung - derjenigen, die später
heilig gesprochen werden – sind im Triptychon verewigt. Bis zum Boden
reichen die goldenen Haare einer Frau, die sich für längere Zeit in die
Wüste zurückgezogen hat. Ihre Locken bedecken
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