+++ Das Jugendamt der Stadt Münster hat die Ergebnisse der Elternbefragung 2022
vorgestellt; sie zeigen deutlich, wie ernst es um die Kinderbetreuung
in Münster steht. Gut ein Drittel (4.285) aller angeschriebenen Familien
mit einem Kind unter sechs Jahren hat an der Befragung teilgenommen.
Zunächst berichten sie von der aktuellen Betreuungssituation: 30 Prozent
aller Kinder würden demnach zu Hause betreut und mehr als 60 Prozent in
Kindertageseinrichtungen. Der Bedarf ist aber eigentlich höher: Laut
dem Bericht benötigten 60 Prozent der Familien andere Betreuungszeiten.
Vier von fünf Familien mit unter Dreijährigen wünschen sich ein größeres
Angebot. Ein Drittel der Befragten benötige zum Beispiel längere
Betreuungszeiten von 6:30 bis 18:30 Uhr. In erster Linie wünschten sich
die Befragten mehr Flexibilität. Die wird aktuell unter anderem durch
Schließzeiten und den festen Start am 1. August verhindert. Die Familien
forderten außerdem mehr Kitaplätze, deren gerechte Vergabe, die
Abschaffung der Kostenbeteiligung, einen angemessenen Personalschlüssel
und eine bessere Bezahlung der Fachkräfte. Denn die angespannte
Betreuungssituation habe sich bei den Befragten bereits auf den Job
ausgewirkt: Sie haben etwa auf Weiterbildungen und mehr Stunden
verzichtet oder sogar auf eine Rückkehr in den Job – manche hätten ihn
auch verloren. Das Jugendamt will nun Lösungen und Handlungsstrategien
entwickeln. Den kompletten, 132-seitigen Bericht lesen Sie hier. (ast)
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