2.590.725 Euro pro Jahr – so hoch schätzten 2 spanische Professoren die Kosten für das Ausliefern von Onlinebestellungen auf Barcelonas Straßen ein.
Dieser Wert entspricht den Kosten für 8.300 Parkplätze, die die
Lieferwagen während des Be- und Entladens der Waren belegen. Verursacher
davon seien ihnen zufolge nicht die Kund:innen, sondern
Postdienstleister und große Onlinehändler, deren Lieferwagen häufig
willkürlich parkten. Allein 26 Unternehmen verdienen mit dem Ausliefern
von Onlinebestellungen in Barcelona schätzungsweise 200 Millionen Euro
im Jahr. Die Stadt ging bisher leer aus, weil diese Unternehmen im
Gegensatz zum stationären Handel keine Steuern zahlen müssen.
Das ändert sich jetzt: Seit März müssen Postdienstleister und Onlinehändler, die jährlich Waren im Wert von mindestens einer Million Euro in Barcelona ausliefern, 1,25% ihrer Bruttoerlöse aus diesen Warenverkäufen an die Stadt zahlen. Lieferungen an Packstationen
oder von Großhändlern an Restaurants sind ausgenommen. Barcelona ist
die erste europäische Stadt, die eine solche Steuer erhebt.
Neben einer gerechteren Kostenverteilung hofft Barcelona auch, dass weniger Lieferwagen die Straßen verstopfen und sich die Luft in der Stadt verbessern wird. Außerdem könnten die Menschen ihre Bestellungen häufiger direkt an Packstationen liefern lassen. Der Dachverband der spanischen Logistik- und Transportunternehmer UNO kritisierte die Steuer und kündigte an, den Aufschlag an die Kund:innen weiterzugeben. Dies könnte wiederum dem lokalen Handel nutzen.
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