»Heute, am 8. März, gedenken wir des historischen Kampfes der Frau und unterzeichnen gemeinsam mit José Manuel Matheu die Exekutivvereinbarung zur freien Nutzung und Vermarktung der Pille danach. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat festgestellt, dass dies ein Teil der reproduktiven Rechte der Frau ist und nicht abtreibend wirkt.«
Mit diesen Worten verkündete Honduras’ Präsidentin Xiomara Castro am Weltfrauentag auf Twitter, dass Honduras das Verbot der Pille danach aufhebt. 2009 hatte das streng katholische Land das Gesetz aus religiösen Gründen eingeführt. 13 Jahre lang war der Verkauf und die Einnahme der Pille danach verboten. Bisher war sie nur über den Schwarzmarkt erhältlich.
2022 erlaubte das Land bereits die Einnahme der Pille danach in Fällen von Vergewaltigung. Die vollständige Freigabe lehnte Gesundheitsminister José Manuel Matheu aus Gründen der »sexuellen Zügellosigkeit« aber noch ab: Diejenigen, die unverantwortlichen Sex hätten, sollten die Verantwortung für den Sex übernehmen.
Ungewollte Schwangerschaften sind in Honduras seit Jahren ein Problem: Das Land hat die zweithöchste Rate an Teenagerschwangerschaften in Lateinamerika. Lokale Gruppen für reproduktive Rechte schätzten, dass die Zahl unsicherer illegaler Abtreibungen 2019 bei 51.000–82.000 Fällen lag.
Auch in Europa ist die Pille danach noch nicht überall frei erhältlich: Zwar deklarierte die Europäische Arzneimittel-Agentur die Pille danach im Jahr 2014 als »nicht verschreibungspflichtig«, jedoch war dies für die Länder nicht bindend. In einigen Ländern müssen Betroffene immer noch auf ärztliche Hilfe setzen, um ein Rezept für die Pille danach zu bekommen.
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