Portugal galt als linkes Vorzeigeland mit liberaler Migrationspolitik. Doch der Rechtsruck bei der Wahl zeigt, wie die Regierung bei sozialen Themen enttäuscht hat.
Technisch ist es eine Pattsituation, faktisch eine Abstrafung der Sozialisten: Nach der Parlamentswahl in liegen das konservative Parteienbündnis Aliança Democrática (AD) von der Opposition und die regierenden Sozialisten des Partido Socialista (PS) um weniger als einen Prozentpunkt auseinander.
Von den 41 Prozent der Stimmen, die die Sozialisten bei der vergangenen Parlamentswahl 2022 holten, sind nur bei dieser Wahl noch 28,8 Prozent übrig geblieben. Gleichzeitig rückt Portugal nach rechts: Die rechtsradikale Partei Chega ("Es reicht") konnte ihren Stimmenanteil mehr als verdoppeln. Mit rund 18 Prozent der Stimmen sind die Rechtsextremen jetzt drittstärkste Kraft im Land.