Die New Yorkerin Zoe Hart (Rachel Bilson) hat ihr komplettes Leben genau geplant: als beste Studentin das Medizinstudium abschließen, anschließend in die Fußstapfen ihres Vaters treten, der ein begnadeter Herz-Lungen-Chirurg ist, und mit ihrem Freund eine Familie gründen. Doch Zoes Pläne lösen sich alsbald in Luft auf, als sie ihren erwünschten Stipendiumsplatz nicht bekommt und ihr Freund mit ihr Schluss macht. Verzweifelt auf der Suche nach beruflicher Erfahrung, um ihren Traumjob vielleicht doch noch zu ergattern, tritt Zoe die Stelle in einer Arztpraxis in Bluebell, Alabama, an, welche der gutherzige Dr. Harley Whikes ihr direkt nach ihrem Studium angeboten hatte. Als Zoe in Bluebell ankommt, muss sie jedoch erfahren, dass Dr. Whikes bereits verstorben ist und dieser ihr die Häfte seiner Gemeinschaftspraxis vererbt hat.
Die arrogante Großstädterin hat es nun mit dem Südstaatenflair zu tun und versucht halbherzig, sich in die Dorfgemeinschaft Bluebells zu integrieren, um einen Draht zu den fremdelnden Einsiedlern aufzubauen. Zu ihre Verbündeten zählen dabei der Bürgermeister Lavon Hayes (Cress Williams), ein ehemaliger Footballstar, Draufgänger und Nachbar Wade Kinsella (Wilson Bethel), sowie der attraktive Anwalt George Tucker (Scott Porter), der jedoch nicht nur mit der Südstaatenschönheit Lemon (Jaime King) verlobt ist, sondern dank Zoe auch bald vor einem Auto landet. Dieses Ausgangsszenario bildet den Grundstein für 22 launige Folgen, inklusive frecher Sprüche, Zickereien, viel Drama aber auch allerhand Skurrilitäten: Ganz so, wie im wahren Leben.
In die Hauptrolle der Dr. Zoe Hart schlüpft Rachel Bilson , die nach einigen Leinwandausflügen ("Jumper") und ihrer Verpflichtung für die Erfolgs-Sitcom "How I met Your Mother" endlich wieder in eine TV-Hauptrolle schlüpft. Die Figur der hochnäsigen Großstadt-Schnepfe ist der 32-jährigen Kalifornierin wie auf den Leib geschrieben: Gekonnt verknüpft Bilson Diva-Attitüde mit einer gehörigen Portion Charme. Cress Williams mimt den smarten Bürgermeister und ehemaligen Footballstar Lavon Hayes, der sich seine Rolle des Strahlemanns von Anfang an zu eigen macht und als sympathischer Schönling überzeugt. Williams wurde der breiten Masse durch seine (Haupt-)Rollen in den Arzt-Serien "Emergency Room" und "Greys Anatomy" bekannt. Des Weiteren spielte er 1999 an der Seite von Drew Barrymore in "Ungeküsst". Wilson Bethel überzeugt in der Rolle von Zoes Nachbar Wade Kinsella. Anfangs noch ein wenig undurchsichtig erweist sich seine Figur schnell als dynamikfördender Gegenpol zu Zoe; dies weiß auch Bethel gut hervorzukehren. Der 30-jährige Schauspieler ist aktuell ebenfalls in "L.A. Rangers" zu sehen und konzentriert sich vornehmlich auf das Mitwirken in TV-Movies. Jaime King ("The Class") schlüpft in die Rolle von Lemon Breland, die Tochter von Dr. Brick Breland, mit welchem sich Zoe ab ihrer Ankunft die Praxis teilen muss. Lemon und Zoe sind sich von Beginn an wenig grün. Mehr noch: Zickenkrieg ist vorprogrammiert. Das Drehbuch legt den beiden Damen herrlich spitze Dialoge in den Mund. Jaime King weiß gekonnt mit diesen zu jonglieren und sorgt für den notwendigen Biss in "Hart of Dixie". In der Rolle von Lemons Verlobtem ist Scott Porter ("Good Wife") zu sehen, der im Verhältnis zu seinen Kollegen allerdings blass bleibt. Mit dem richtigen Maß an Griesgrämigkeit und Sympathie verkörpert Tim Matheson ("The West Wing - Im Zentrum der Macht") Dr. Brick Breland. Wirklich böse sein kann man seiner Figur nie, gleichzeitig gibt sein Charakter auch den kantigsten von allen ab. Damit weiß Matheson zu gefallen und überzeugt vor allem im Zusammenspiel mit Rachel Bilson.
Die Musik in "Hart Of Dixie""Hart of Dixie" kann mit einem stimmigen Mix aus moderner Country Music und einem eigens für die Serie produzierten Instrumental-Score aufwarten, der in seiner Authentizität Erinnerungen an Serien wie "Unsere kleine Farm" wach werden lässt. Mit Serienkomponist Jeremy Adelmann zeichnet ein Komponist für die musikalische Untermalung verantwortlich, der mit "Hart of Dixie" seine erste serielle Arbeit vorweisen kann und vorab vornehmlich für Kurzfilme und Dokumentation verantwortlich war. Sein gitarrengeprägter Score untermalt die Szenerie passend und treibt sie in den entscheidenden Momenten voran. Den modernen Countrysound erhält "Hart of Dixie" durch die Zugabe von Country-Balladen sowie mitreißenden Up-Tempo-Nummern. Zu den Interpreten gehören dabei unter anderem Chris Janson, die Boyband Westlife, Danielle Bradberry und Chris Young. Unterdessen mischen sich gar einige der Darsteller selbst in den Cast: Brad Paisley, Scotty McCreery und Laura Bell Bundy beehren "Hart of Dixie" mit ihrer Anwesenheit und performen live.
Mit Leila Gerstein fungiert ein Schwergewicht der US-TV-Branche als Strippenzieherin hinter "Hart of Dixie", die ihren Stempel auch ihrem aktuellen Projekt aufdrückt. Nach "O.C. California" und "Gossip Girl" holt sich Gerstein für "Hart of Dixie" ebenfalls eine beachtliche Menge an Regisseuren und Drehbuchautoren an die Seite, die dem Format seine Folgen auf den Leib schreibt. Zu den ausführenden Realisatoren gehören unter anderem Filmemacher und Schauspieler David Peymar ("Switched at Birth"), Tim Matheson ("The West Wing - Im Zentrum der Macht") und James Hayman ("Longmire"), die Drehbücher schrieben derweil, neben Leila Gerstein, der auch als Produzent fungierende Alex Taub ("Drop Dead Diva"), Donald Todd ("Samantha Who?") sowie Veronica Becker ("Brothers and Sisters"). Insgesamt zeichneten für die bisher ausgestrahlten 66 Folgen ganze 17 Drehbuchautoren, 24 Regisseure und 18 Produzenten verantwortlich.
Trotz eines recht ansprechenden internationalen Kritikertenors zählte "Hart of Dixie" bislang nicht zu den heißen Award-Anwärtern. Lediglich bei den E! Golden Tater Awards heimste die Serie eine Nominierung in der Kategorie "meist erwartetes Format" ein. Aufgrund der soliden Einschaltquoten und Online-Abrufen gab der US-Sender The CW Anfang Mai eine vierte Staffel in Auftrag.
Fazit: Feel-Good-Serie aus der Provinz: Dank der charmanten Rachel Bilson sorgt "Hart of Dixie" für das richtige Maß an Wohlfühlfeeling. Stets untermalt mit soften Country-Klängen und sympathisch besetzt erweist sich das Format nicht als weltbewegendes Charakterdrama, spannende Unterhaltung ist dennoch garantiert.