
In der ZDF-Sendung „Klartext, Herr Laschet!“ stellte sich der Unionskandidat den Fragen der Zuschauerinnen und Zuschauer. (Quelle: Claudius Pflug/ZDF/dpa)
Armin Laschet (CDU) hat sich am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „Klartext, Herr Laschet!" für seinen Lacher im Katastrophengebiet entschuldigt. Der Kanzlerkandidat der Union hat in der Sendung Fragen von Zuschauern und Gästen beantwortet. Im Fokus standen neben anderen Themen der Klimawandel, die Flutkatastrophe und die innere Sicherheit.
Berlin. Am Donnerstagabend hat sich Armin Laschet (CDU) in der ZDF-Sendung „Klartext, Herr Laschet!" 90 Minuten lang den Fragen der Wählerinnen und Wähler gestellt. Nachdem die Umfragewerte in dieser Woche einen historischen Tiefpunkt erreicht hatte, versuchte der Kanzlerkandidat der Union, die Zuschauerinnen und Zuschauer von sich zu überzeugen.
Gleich zu Beginn der Sendung entschuldigte sich Laschet ausdrücklich für seinen massiv kritisierten Lacher am Rande eines gemeinsamen Auftritts mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in den von der Flutkatastrophe betroffenen Gebieten. Steinmeier habe damals relativ weit weg gestanden und er habe nicht gehört, über was er gerade sprach, sagte der Kandidat auf die Frage einer von der Flut betroffenen Bürgerin: „Irgendeiner hat neben mir eine blöde Bemerkung gemacht. Und ich hab' darüber gelacht. Das ärgert mich. Das war dämlich, aber ich kann es ja nicht ungeschehen machen."
Punkten konnte Laschet in der Sendung vor allem mit der Abgrenzung nach rechts: So bekräftigte er abermals, dass es mit der AfD keine Zusammenarbeit geben würde, wofür er Applaus bekam. Vielmehr würde er alles tun, damit die AfD aus den Parlamenten verschwindet, sagte Laschet. Auch in den Gesprächen mit den Gästen war Laschet zum Teil überzeugend, weil er sich den Menschen zuwandte: So sagte er beispielsweise einer an Long Covid erkrankten Lehrerin zu, persönlich zu überprüfen, ob die Zulassung eines Medikamentes gegen Long Covid unnötig verzögert werde.
Oft blieb der Kanzlerkandidat den Gästen aber auch konkrete Antworten schuldig. So konnte er auf die Frage des Bundespolizisten Andreas Broska, wie Laschet als Kanzler Beamte besser vor Gewalt schützen würde, nur sagen, dass er sie besser ausstatten würde - wie viel Geld er dafür konkret in die Hand nehmen würde, sagte er nicht. Auch beim Thema Mindestlohn und Klimaschutz schien er seine Gesprächspartner nicht überzeugen zu können, auch wenn er beim Thema Klimaschutz betonte, dass die Union am 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens festhalte.
Keine klare Position zu gleichberechtigter Elternschaft
Ins Schlingern geriet der CDU-Politiker bei der Frage nach der Gleichstellung von Müttern in gleichgeschlechtlichen Ehen. Christina Klitzsch-Eulenburg, die mit ihrer Partnerin ein gemeinsames Kind hat, kämpft für gleichberechtige Anerkennung von Elternschaft von lesbischen Paaren. Auf ihre Frage, warum die CDU die Gleichstellung verhindert, verwies Laschet auf die Komplexität der juristischen Sachlage und schaffte es so, eine klare politische Positionierung zu vermeiden.
Mit Blick auf die Impfkampagne sprach er sich erneut gegen ein Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen aus: Alle Parteien hätten versprochen, dass es keine Impfpflicht geben soll, sagte Laschet und verwies außerdem auf die verfassungsrechtliche Situation in Deutschland, eine Impfpflicht sei nicht so einfach durchzusetzen. Außerdem habe er noch die Hoffnung, dass wir so viele überzeugen, dass wir auch bei 80 Prozent landen, sagte er in Bezug auf die Impfquote. Derzeit sind in Deutschland 61,7 Prozent vollständig geimpft.
Als es um die Frage ging, welche Erklärung er für die desaströsen Umfragewerte für die Union habe, antwortete der nordrhein-westfälische Ministerpräsident: „Wir merken, es wird knapp." Die Wähler würden entscheiden - „und ich empfehle uns einfach, diese 17 Tage jetzt abzuwarten. Die Wähler, und nicht repräsentativ ausgewählte Leute, das entscheiden zu lassen. Und dann können wir ja dann am Wahlabend sehen, wie's aussieht."
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