Immer mehr Energieunternehmen plagen Liquiditätsprobleme. Viele sind deshalb auf Staatshilfen angewiesen. Wie es am Energiemarkt jetzt weitergeht.
Düsseldorf Deutschland schnürt ein Rettungspaket von mehr als 15 Milliarden Euro für Uniper. Denn die Bundesrepublik kann sich eine Pleite des größten Gasimporteurs des Landes in diesem Winter nicht erlauben.
Uniper sei zum „Spielball" im Ukrainekrieg geworden, sagt CEO Klaus-Dieter Maubach. Weil jetzt große Mengen Gas aus Russland fehlen, muss das Unternehmen Ersatz auf dem Markt einkaufen, um weiterhin liefern zu können. Und der ist extrem teuer: Allein der Gaspreis ist innerhalb von einem Jahr um über 600 Prozent gestiegen. Das Unternehmen machte deshalb im ersten Halbjahr 50.000 Euro Verlust - pro Minute. Zeitweise verlor es im August mehr als 100 Millionen Euro an einem Tag.
Die Lage am Energiemarkt ist angespannt. Und nicht nur Uniper plagen deshalb Liquiditätsprobleme: Auch Sefe und VNG, der zweit- und der drittgrößte Gashändler des Landes, müssen vom Staat gerettet werden. Ebenso gehen immer mehr kleineren Energieunternehmen die Mittel aus. Laut Branchenkreisen sollen bereits über 20 Stadtwerke über mögliche finanzielle Unterstützung mit der Bundesregierung in Kontakt sein.
„Es kann sein, dass doch deutlich mehr Unternehmen in Schieflage geraten und staatliche Hilfe benötigen", befürchtet Handelsblatt-Redakteurin Catiana Krapp. Diese Unternehmen könnten dann zum Beispiel hohe Kredite brauchen, erklärt sie im Interview mit Tobias Gürtler.
Ist die große Pleitewelle am Energiemarkt noch aufzuhalten? Wie viele Unternehmen wird der Staat noch retten müssen - wie viele wird er überhaupt retten können? Und was bedeutet das für Verbraucher? All das besprechen die beiden in dieser Folge von Handelsblatt Today.
Außerdem: Die Ukraine konnte in den letzten Tagen militärische Erfolge verzeichnen. In der heutigen Folge hören Sie einen Kommentar von International Correspondent Mathias Brüggmann zur Lage im Ukrainekrieg. Er erklärt, warum Wladimir Putin jetzt ins Risiko gehen muss - und warum die Ukraine jetzt mehr denn je die Unterstützung des Westens braucht.
Mehr: Jetzt wird Putin alles mobilisieren - denn er stemmt sich gegen seinen Untergang
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