Der ehemalige KZ-Häftling Carl Schrade verfasste kurze Zeit nach der Befreiung aus dem Konzentrationslager Flossenbürg im Jahr 1945 einen eindrucksvollen Bericht über seine Haft. Bis 1934 musste er mehrere Haftstrafen wegen Eigentumgsdelikten verbüßen, nach Ablauf der Haftzeit wurde er von den Nationalsozialisten zur "Kriminalprävention" direkt in das KZ Lichtenburg eingewiesen. Es folgten die Konzentrationslager Esterwegen, Sachsenhausen, Buchenwald und zuletzt Flossenbürg, in dem er über sechs Jahre gefangen war. Minutiös beschreibt Schrade die Gewaltexzesse der SS, erinnert an das Schicksal zahlreicher Mitgefangener und zeichnet detailgenau die schrittweise Systematisierung von Zwangsarbeit und Terror in den Konzentrationslagern nach.
Zu Lebzeiten konnte Schrade keine Leserschaft finden. Auch eine finanzielle Entschädigung für elf Jahre Haft blieb ihm versagt, weil er nicht zu den "rassisch" oder "politisch" Verfolgten gehörte. 2010 tauchte sein Manuskript in Frankreich im Nachlass eines Mithäftlings auf. Mit der Publikation dieses Zeugnisses wird nun zum ersten Mal die Stimme eines als "Berufsverbrecher" verfolgten NS-Opfers laut.
Carl Schrade (1896-1974), geboren in Zürich, lebte ab 1919 bis zu seiner Verhaftung in Berlin. Nach seiner Befreiung kehrte er im Juli 1946 nach Zürich zurück und arbeitete als kaufmännischer Angestellter, später als Reisevertreter.
Pressestimmen:
»lesenswert« und »vorzüglich kommentiert«
(Ahlrich Meyer, Neue Zürcher Zeitung, 26.08.2014)
»ein lesenswertes und wichtiges Buch«
(Sebastian Weitkamp, Osnabrücker Mitteilungen, 2015)
Hg. und kommentiert von Kathrin Helldorfer, Annette Kraus und Jörg Skriebeleit. Vorwort von Annette Kraus. Aus dem Französischen von Susanne Röckel.
Reihe: Flossenbürger Forum (hg. von der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Stiftung Bayerische Gedenkstätten); Bd. 1, 2014.
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Zu Lebzeiten konnte Schrade keine Leserschaft finden. Auch eine finanzielle Entschädigung für elf Jahre Haft blieb ihm versagt, weil er nicht zu den "rassisch" oder "politisch" Verfolgten gehörte. 2010 tauchte sein Manuskript in Frankreich im Nachlass eines Mithäftlings auf. Mit der Publikation dieses Zeugnisses wird nun zum ersten Mal die Stimme eines als "Berufsverbrecher" verfolgten NS-Opfers laut.
Carl Schrade (1896-1974), geboren in Zürich, lebte ab 1919 bis zu seiner Verhaftung in Berlin. Nach seiner Befreiung kehrte er im Juli 1946 nach Zürich zurück und arbeitete als kaufmännischer Angestellter, später als Reisevertreter.
Pressestimmen:
»lesenswert« und »vorzüglich kommentiert«
(Ahlrich Meyer, Neue Zürcher Zeitung, 26.08.2014)
»ein lesenswertes und wichtiges Buch«
(Sebastian Weitkamp, Osnabrücker Mitteilungen, 2015)
Carl Schrade: Elf Jahre. Ein Bericht aus deutschen Konzentrationslagern.
Hg. und kommentiert von Kathrin Helldorfer, Annette Kraus und Jörg Skriebeleit. Vorwort von Annette Kraus. Aus dem Französischen von Susanne Röckel.
Reihe: Flossenbürger Forum (hg. von der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Stiftung Bayerische Gedenkstätten); Bd. 1, 2014.
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