Die rote Mähne bändigt ein breites Samtband auf ihrem Scheitel, in ihren Ohrläppchen funkeln Saturne, auf ihren Schultern hängt ein pink-silberner Umhang, so sperrig, dass er den Namen eigentlich gar nicht verdient hätte, denn an seinen Ärmeln stehen eckige Applikationen ab, wie die Rückensegel von Reptilien.
Seit Jahren schon bemüht sich Kate Nash, das leidige Image des wohlsortierten Girlies loszuwerden, mit dem sie vor zehn Jahren ins Popbewusstsein platzte. Gewöhnliche Texte über gewöhnliches Teenagerleid, besungen in charmantestem Cockney und im Sixties-Kleid, das war einmal. Und doch wirkt sie unter der drolligen Wolken-Vollmond-Deko im Festsaal Kreuzberg, zunächst einmal herzallerliebst.
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