Anna Dotti

Freie Journalistin, Hamburg

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Gewalt bei Eritrea-Festivals: "Eine Kugel reicht"

Keine Gewalt! Das habe er seiner Gruppe immer wieder eingeschärft, sagt Amanuel Zeru. Als die Situation eskalierte, sei er auf die Knie gesunken, die Arme ausgebreitet wie ein Kreuz, einige seiner Mitstreiter hätten es ihm gleichgetan. Friedlich wollten sie gegen das Regime demonstrieren, das sie zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen hat. Und gegen jene Landsleute, die der Diktatur auch von Deutschland aus weiterhin die Treue halten.

An jenem 8. Juli waren Tausende Anhänger des Diktators Isayas Afewerki nach Gießen gereist zum "Eritrea-Fest", einer jährlichen Veranstaltung, auf der dem Regime des kleinen ostafrikanischen Landes gehuldigt und Geld gesammelt wird. Zeru und andere Oppositionelle wollten die Veranstaltung verhindern - nicht alle nur mit friedlichen Mitteln. In seiner Gruppe sei niemand bewaffnet gewesen, erzählt Zeru später der ZEIT. Aber andere hätten Steine und Flaschen in den Händen gehabt...

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