Angefangen beim Chevrolet Impala, lackgewordener Rock 'n' Roll mit knubbeligen Scheinwerfern. Er war 1966 das erste Modell, das General Motors (GM) im Lordstowner Werk vom Band laufen ließ. Von seinem Nachfolger, dem Chevy Vega, sollen Anfang der Siebzigerjahre dort 100 Exemplare pro Stunde vom Band gerollt sein, ein Auto alle 36 Sekunden - Weltrekord. 12 000 Menschen arbeiteten zu Hochzeiten am GM-Standort. Dann drosselte der Konzern dort die Produktion, im März 2019 war nach 16 Millionen Autos Schluss. Werksschließung. Vom Schichtleiter bis zum Zulieferer verloren etwa 5400 Menschen ihre Jobs. Und viele Familien mussten sich entscheiden: gehen oder bleiben.
„Du versuchst dich auf diesen Tag vorzubereiten", sagt Lordstowns Bürgermeister Arno Hill, „doch erleben willst du ihn nicht." In seinem Büro erinnert ein cremefarbener Wandteppich an das, was einmal das Prestige seiner Gemeinde war: Impala, Vega, Cavalier - so ziemlich jedem Auto aus dem örtlichen Werk wird darauf gehuldigt. Nur eines fehlt: „Die zweite Generation des Chevy Cruze", sagt Hill. Das letzte Gefährt, das in Lordstown vom Band lief. Jedenfalls vorerst...