Hörfunkbeitrag, u.a. für SWR Aktuell, Online-Fassung auf swr.de: Ulli Raffel

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In der vergangenen Nacht sind die Uhren wieder von Winter- auf Sommerzeit vorgestellt worden. Es könnte eine der letzten Zeitumstellungen gewesen sein. Ursprünglich wollte man mit der Zeitumstellung das Optimum an nutzbarer Tageszeit gewinnen und damit Energie sparen. Doch schon seit ihrer Einführung wird über Sinn und Unsinn der Maßnahme diskutiert.

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EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker brachte die Kritik der Menschen an der Zeitumstellung mit den Worten auf den Punkt: "Die Menschen wollen das - wir machen das."

Dieser Ansage war im Sommer 2018 eine Umfrage vorausgegangen. 4,6 Millionen Rückmeldungen hatte es darauf gegeben - so viele wie noch auf keine andere Umfrage der EU. Eine große Mehrheit sprach sich dabei für die Abschaffung der Zeitumstellung aus.

An der Umfrage gab es jedoch auch Kritik. Denn abgestimmt hatten überwiegend Deutsche. "Die Online-Befragung war überhaupt nicht repräsentativ", kritisierte etwa der CDU-Abgeordnete Werner Langen im EU-Parlament. "Was ist das für eine Stimmungsmache die dem zu Grunde liegt?" kritisierte er die Diskussion um die Zeitumstellung.

Dennoch reagierte die EU-Kommission. Ihr Vorschlag: Es solle bereits 2019 zum letzten Mal an der Uhr gedreht werden.

Doch das Ganze ist kompliziert: Die EU kann zwar die europaweite Pflicht zur Zeitumstellung abschaffen, sie kann den Staaten jedoch nicht vorschreiben, in welche Richtung. Und derzeit gibt es zwischen Portugal im Südwesten und Finnland im Nordosten der EU bereits drei verschiedene Zeitzonen.

Die Angst vor einem Chaos ist deshalb groß. "Wir müssen darauf achten, dass wir keinen Zeitfleckerlteppich bekommen", formulierte es etwa der österreichische Verkehrsminister Norbert Hofer.

Einen solchen "Fleckerlteppich" fürchten vor allem Logistikunternehmen, Fluggesellschaften oder auch Eisenbahnbetrieben. Die Verkehrsminister der EU-Mitgliedsstaaten wünschen sich mehr Zeit für die Umsetzung des Planes. Doch auch sie sprachen sich Anfang März klar für eine Abschaffung der Zeitumstellung aus - und zwar im Jahr 2021.

Das EU-Parlament hat vor wenigen Tagen mit großer Mehrheit für genau diesen Vorschlag gestimmt. Im Deutschen Bundestag scheint man sich fraktionsübergreifend einig zu sein: "Diese Entscheidung ist richtig". Doch bis April nächsten Jahres müssen sich alle EU-Staaten entscheiden: Will man die ewige Sommer- oder die Winterzeit?