Anke Pedersen

Freie Journalistin - Wirtschaft, Hotellerie, Reise, Mobilität, Sustainability , Kempen

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Green Meetings: Im Klimawandel werden auch die Meetings grün

Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit von der Anreise bis zur Abfallentsorgung - das schreiben sich internationale Kongress- und Veranstaltungsplaner heute mehr und mehr auf die Fahnen. Wenn sie Gastgeber von „green meetings" werden wollen, müssen sich Tagungsstandorte dafür rüsten und weit mehr bieten als ein paar Öko-Zertifikate.

DÜSSELDORF. Mag die Weltklimakonferenz letztes Jahr in Kopenhagen auch gescheitert sein, in punkto Green Meetings haben die Dänen aber Maßstäbe gesetzt, hinter die in Zukunft kein Land, keine Stadt mehr zurück kann. In dem Bewusstsein, dass Nachhaltigkeit künftig entscheidet über Erfolg oder Misserfolg im weltweiten Veranstaltungsmarkt, begriffen die Hauptstädter das tagelange Rampenlicht als einmalige Chance zur Positionierung ihrer Stadt als grünste (Tagungs-) Metropole in Europa.

Damit sicherten sie sich den ersten Platz im neuen „European Green City Index" der Economist Intelligence Unit von Siemens. Das ist eine Studie zur Nachhaltigkeit von 30 Metropolen in Europa. Im Frühjahr erhoben die Vereinten Nationen zudem das „Nachhaltigkeitsprotokoll von Kopenhagen" zum Standard für künftige Klimakonferenzen und andere internationalen Tagungen.

Für die deutsche Hauptstadt bedeutete dies einen herben Rückschlag. Denn Berlin hatte sich zuvor gerühmt, die „erste und derzeit einzige Stadt in Europa" zu sein, die Tagungsplaner bei der Organisation nachhaltiger Veranstaltungen unterstützt. Anlass war der Start des Projekts „Berlin Green Meetings".

Eine gleichnamige, in saftigem Ökogrün gehaltene Internetseite listet seither landesweite Initiativen und Projekte ebenso auf wie knapp 50 Berliner Hotels, Kongresszentren, Agenturen und Logistikanbieter wie Berlin Rikscha Tours und die Deutsche Bahn. Gerahmt von verantwortungsbewussten Worten für eine nachhaltige Stadtentwicklung im Zeichen von Klimaerwärmung und Rohstoffverknappung dokumentieren diese ihre Umweltfreundlichkeit in einem Fragebogen zu ökologisch nachhaltigen Maßnahmen wie Recycling, Energiesparbestimmungen, CSR-Standards und Umweltzertifikate.

Im Green-City-Index reichte es allerdings nur für einen achten Platz. Mehr zu bieten hat dagegen Bonn. Dort gibt es bereits das Programm „Sustainable Bonn" mit Nachaltigkeitsschulungen für Mitarbeiter, Energiesparprogrammen, Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit. 2008 gewann das Bonner World Conference Center den Deutschen Lokalen Nachhaltigkeitspreis "ZeitzeicheN" für seine grünen Maßnahmen von der Mülltrennung über den Bio-Einkauf bis zum Öko-Bau eines Gebäudes.

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