Angelika Ivanov

Volontärin der Holtzbrinck-Journalistenschule, Düsseldorf

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Petersburger Wirtschaftsforum: Putin warnt vor einer Wirtschaftskrise, die „die Welt noch nicht gesehen hat"

Wladimir Putin „Spielen falsche Faktoren zusammen, kann es zu einer Krise kommen, die die Welt noch nicht gesehen hat“, warnt der russische Präsident beim Weltwirtschaftsforum. (Foto: AFP)

Beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg warnt Russlands Präsident vor Protektionismus – und den verheerenden Folgen für die globale Wirtschaft.


Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Zunahme von Barrieren und Sanktionen im weltweiten Handel kritisiert. Das sei eine „Neuauflage des Protektionismus“, sagte er am Freitag beim internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. „Wir brauchen keine Handelskriege und auch keine Handelswaffenstillstände, sondern Handelsfrieden“, bekräftigte der Kremlchef.


Laut der russischen Nachrichtenagentur RIA forderte der russische Präsident, eine „Wirtschaft des Vertrauens“ aufzubauen. Besonders die drohenden Strafzölle scheint Putin kritisch zu sehen. „Der Rückzug aus bestehenden Handelsabkommen führt immer zu erheblichen Risiken und Kosten. Das ist ein Axiom der Geschäftswelt“, sagte er.


„Die Missachtung bestehender Normen und der Verlust des gegenseitigen Vertrauens können zu unvorhersehbaren Turbulenzen oder zu einem kolossalen Wandel führen. Spielen falsche Faktoren zusammen, kann es zu einer Krise kommen, die die Welt noch nicht gesehen hat“, warnt der russische Präsident.


Gerade wenn Machtzentren aus den bestehenden Abkommen ausscheren, seien die Auswirkungen immer negativ, wenn nicht gar verheerend, heißt es weiter.


In seiner Rede forderte er auch die WTO auf, sich weiterhin für Einhaltung der Regeln der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen einzusetzen. Putin sei klar, dass sich die Welt wandle und damit auch die Regelungen angepasst werden müssten. Aber seiner Ansicht nach sollten für alle die gleichen Regeln gelten, heißt es in dem Bericht weiter.


Russland leidet unter den Sanktionen der EU und der USA, die 2014 wegen der militärischen Übergriffe auf die Ukraine und der Annexion der Krim verhängt worden sind.

Zugleich hat Moskau Einfuhrverbote für bestimmte Produkte aus der EU und einigen Nachbarstaaten verhängt. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der japanische Regierungschef Shinzo Abe sollten beim Forum zu Tausenden Teilnehmern aus Wirtschaft und Politik sprechen.

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