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Javier Milei, Präsident Argentiniens
»Ich, Javier Gerardo Milei schwöre auf Gott und das Vaterland, auf die heiligen Evangelien, das Amt des Präsidenten der argentinischen Nation loyal und patriotisch auszuführen und treu der Verfassung zu folgen. Ja, ich schwöre.«
Dieser Polit-Neuling ist frisch gebackener Präsident Argentiniens. Am Sonntag legte der ultraliberale Ökonom Javier Milei vor dem Parlament den Amtseid ab. Das Land steckt in einer schweren Krise. Die Inflationsrate liegt bei mehr als 140 %, zwei von fünf Argentiniern leben unterhalb der Armutsgrenze.
Bei seiner ersten Rede vor dem argentinischen Parlamentsgebäude schwor Milei das Land auf harte Sparmaßnahmen ein.
Javier Milei, Präsident Argentiniens
»Wenn es einem Land an Ansehen fehlt, wie bei Argentinien, dann werden Unternehmen nicht investieren, bis sie Finanzreformen sehen. Und nicht weniger wichtig: Langsame Reformen brauchen Geld. Leider muss ich euch wieder sagen: Es gibt kein Geld.«
Milei hatte die Wahl mit viel Exzentrik und radikalen Forderungen gewonnen. Er wollte den US-Dollar als Zahlungsmittel einführen, die Zentralbank und mehrere Ministerien abschaffen. Gemeinsam mit Milei wurden am Sonntag neun Minister vereidigt – halb so viele wie im bisherigen Kabinett.
Javier Milei, Präsident Argentiniens
»Es gibt keine Alternative zu Reformen und einer Schocktherapie. Klar, das wird einen negativen Effekt auf die Arbeitslosenzahlen, Löhne und die Anzahl der Armen haben.«
Auf dem Weg vom Parlament zum Präsidentenpalast kam es zu einem unerwarteten Stopp. Milei ließ den Autokorso anhalten, um einen Hund zu streicheln.
Der neue Präsident gilt als Hunde-Liebhaber. Er bezahlte einst 50.000 US-Dollar, um seinen 2017 verstorbenen Hund klonen zu lassen. Mindestens vier Klone seines »engsten Vertrauten und Beraters« soll Milei besitzen.
Zu der Amtseinführung Mileis kamen mehrere Staatschefs, darunter Ungarns Regierungschef Orbán und der ukrainische Präsident Selenskyj. Milei gilt als entschlossener Unterstützer der Ukraine. Es ist die erste Reise Selenskyjs nach Südamerika seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine.
(11.12.2023)
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