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Entgegen der Bilder, die man normalerweise beim Thema Cannabis im Kopf hat, musste es diesmal zügig gehen: Bei einem Wettbewerb im thailändischen Phuket ging es darum, innerhalb kürzester Zeit eine Marihuana-Zigarette zu drehen, die ein Gramm Cannabisblüten beinhaltet.
Saksorn Sotornkittirat, Blackbird Phuket Cannabis Store
»Wir sind sehr glücklich, diesen Titel gewonnen zu haben. Mein Bruder ist sehr talentiert.«
In nur 43 Sekunden rollte sich der fingerfertige Ativat Janmuangthai zum Sieg. Der Preis: 5000 thailändische Baht, umgerechnet mehr als 130 Euro, und eine Trophäe.
Saksorn Sotornkittirat, Blackbird Phuket Cannabis Store
»Er dreht seit fünf Jahren Joints, sogar mit verbundenen Augen. Er ist sehr schnell.«
Der Wettbewerb war Teil eines Treffens von Hanf-Enthusiasten in Thailands noch junger Cannabis-Industrie. Als erstes Land in Südostasien hatte Thailand die Droge im vergangenen Juni weitgehend entkriminalisiert. Vorher drohten für Besitz und Konsum teils drakonische Strafen.
Poonwarit Wangpatravanich, Präsident Phuket Cannabis Association
»In Thailand haben wir noch nicht die Marktsegmentierung, dass Touristen nur für Cannabis herkommen. Stellen Sie sich vor, was wäre, wenn Leute nur deshalb nach Thailand kommen würden. Wir würden das Bruttoinlandsprodukt für den Tourismus in ganz Thailand anheben. Die Regierung sollte sehr, sehr glücklich sein. Auch das Bildungs- und das Gesundheitssystem können sich verbessern. Es ist ein ganzheitlicher Ansatz. Win-Win für alle!«
Die thailändische Regierung will die Gesetze für den Cannabis-Konsum weiter anpassen. Kritiker sehen in dem laschen Umgang mit Marihuana einen Fehler. Wer jünger als 20 Jahre alt ist, darf die Droge nicht kaufen. Auch das Rauchen an öffentlichen Orten ist nicht erlaubt. Mit einem erneuten Verbot rechnet hier aber niemand. Zumindest nicht so schnell.
(29.03.2023)
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