Zwei Millionen Dollar und eine Stückzahl von nur 80 – der Czinger 21C ist ein spezielles Auto. Der Hersteller hat bei Design und Konstruktion massiv auf künstliche Intelligenz und 3D-Drucker gesetzt.
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Das sind 1.250 PS.
Der Czinger 21C kostet knapp zwei Millionen US-Dollar – und nach dem Willen des Herstellers soll der Wagen nur 80 Mal gebaut werden.
Dabei sind nicht nur Preis und Stückzahl ungewöhnlich. Das Innere des Autos wurde nicht von Menschen geplant. Jetzt zeigte der Hersteller den Czinger 21C beim Goodwood-Autofestival zum ersten Mal in Europa.
Lukas Czinger, Co-Gründer Czinger Vehicles
»Die Grundstruktur des Wagens wurde mit einer neuen Software designt. Keiner sonst in der Autoindustrie benutzt unsere Software, also kann keiner die Bauteile so planen wie wir. Man muss nämlich – etwa mit künstlicher Intelligenz – diese komplexe Geometrie planen. Außerdem braucht man eine Methode zur Herstellung dieses aufwendigen Designs.«
Und das geht nur mit einem 3D-Drucker. Nur so können komplexe Strukturen hergestellt werden, die an eine Mischung aus Spinnennetz und aufgeräumten Metallschrott erinnern. Dabei hat das Design einen natürlichen Ursprung.
Lukas Czinger, Co-Gründer Czinger Vehicles
»Im Grunde genommen, haben wir mit dieser intelligenten Software einen evolutionären Prozess in wenige Minuten verpackt. Wir haben die Metallkonstruktion an Material und Energie angepasst, so wie es die Natur auch macht. Aber wofür die Natur Millionen von Jahren braucht, haben wir nur ein paar Minuten gebraucht.«
Ein grundlegender Wandel – nicht nur für die Autoindustrie – finden die Hersteller.
Lukas Czinger, Co-Gründer Czinger Vehicles
»In fünf bis zehn Jahren werden alle Autohersteller mit diesem Verfahren arbeiten, auch für die Autos auf der Straße. Aber auch andere Industriezweige werden diese Technik übernehmen: Flugzeugbauer, die Verteidigungsbranche, Spezialfahrzeugbauer. Mit dieser Methode wird alles konstruiert werden, was komplex ist und aus Metall besteht.«
Ob das Design- und Herstellungsverfahren wirklich massenmarkttauglich ist, muss sich erst erweisen. Beim Czinger 21C gleicht die Fahrerkabine eher dem Cockpit eines Kampfjets als einem Familienwagen.
Und so wird das Auto mit Hybridantrieb wohl vorerst nur auf der Rennstrecke bleiben. Einsatz auf offener Straße? Unwahrscheinlich, obwohl die Hersteller alles Nötige für eine Straßenzulassung eingebaut haben.
(10.07.2022)
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