Man sei nicht für den Ausbruch der neuartigen Coronavirus-Variante Omikron verantwortlich, teilte die südafrikanische Regierung mit. Zudem sehe man die jüngsten Reiseeinschränkungen als Bestrafung für die „fortschrittliche Sequenzierung und die Fähigkeit neue Varianten schneller zu ermitteln“ an. Die südafrikanische Außenministerin Naledi Pandor forderte mehr internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen die Pandemie.
Die südafrikanische Regierung hat die Staatengemeinschaft davor gewarnt, voreilige Reisebeschränkungen zu beschließen. Das Land sei nicht für den Ausbruch der Coronavirus-Variante Omikron verantwortlich. Laut einer Regierungsmitteilung stünden die in anderen Ländern aufgetretenen Fälle der neuen Variante nicht in direkter Verbindung mit Südafrika.
Viel eher sehe man die jüngsten Reiseeinschränkungen als Bestrafung für die „fortschrittliche Sequenzierung und die Fähigkeit, neue Varianten schneller zu ermitteln" an. „Ausgezeichnete Wissenschaft" solle begrüßt und nicht bestraft werden, hieß es in der Stellungnahme. Die Staatengemeinschaft brauche demnach Zusammenarbeit und Partnerschaft, um die Corona-Pandemie zu bewältigen.
Südafrikas Außenministerin fordert „Zusammenarbeit und das Teilen von Wissen"Die Kombination aus dem südafrikanischen Test- und Impfprogramm solle anderen Ländern beweisen, dass Südafrika die Pandemie genauso gut bewältige, wie andere Staaten. Das Land folge den allgemein weltweit gültigen Reisebestimmungen in Bezug auf die Pandemie. Keinem Infizierten sei es gestattet, das Land zu verlassen.
Die südafrikanische Außenministerin Naledi Pandor respektiere das „Recht aller Staaten, die für sie notwendigen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um ihre Bürger zu schützen." Sie fügte hinzu: „Wir erinnern aber auch daran, dass die Bewältigung der Pandemie Zusammenarbeit und das Teilen von Wissen voraussetzt. Wir mahnen die Folgen dieser Einschränkungen für Familien, das Reisen und die Tourismusbranche an." Deshalb habe die südafrikanische Regierung andere Staaten bereits dazu aufgefordert, nochmals über die von ihnen beschlossenen Einschränkungen zu beraten.
Dabei sei die südafrikanische Regierung einer Meinung mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Diese hatte zuvor dafür plädiert, dass andere Staaten sich nicht auf reflexartige Reaktionen stürzen und vor der Einführung von Reisebeschränkungen gewarnt. Der Epidemiologe Michael Ryan, der bei der WHO für das Notfallprogramm zuständig ist, sagte zuvor, es sei „wichtig, dass wir offen und fokussiert bleiben". Man habe bereits in der Vergangenheit festgestellt, dass nach dem Auftreten einer neuen Variante meist Reisebeschränkungen erlassen werden. Es sei aber zunächst wichtig, auf die Datenlage zu warten.
Das Afrikanische Zentrum für Infektionskrankheiten (Africa CDC) hatte sich nach Entdeckung der neuen Variante gegen Reisebeschränkungen ausgesprochen. In der Pandemie habe man festgestellt, dass Reisebeschränkungen für Reisende aus Ländern mit einer neuen Variante zu keinem bedeutsamen Ergebnis geführt hätten.
RND/alx
(28.11.2021)