Peter Rausch sitzt in seinem Büro, raucht und poltert. Er ist der Chef im „Spree-Hotel", einem Wohnheim für Flüchtlinge im sächsischen Bautzen. „Ich packe meine Sachen. Ich hau ab aus diesem rechten Loch", brüllt der hagere Mann. „In Bautzen macht man es Flüchtlingen und Flüchtlingshelfern so schwer wie möglich. Man hofft, dass sie dann von alleine gehen." Wegen sinkender Flüchtlingszahlen wollte Rausch seine Unterkunft nicht mehr als Asylheim weiterführen - und sie in ein Integrationszentrum verwandeln. Eine Zusage vom Landrat habe es bereits gegeben, sagt Rausch. Bis diese vor zwei Wochen hinfällig wurde: Aus den Medien erfuhr der 57-Jährige, dass die Idee mit dem Integrationszentrum vom Tisch ist. Was ihn vor allem wütend macht: Ausgerechnet ein stadtbekannter Rechtsextremer erfuhr es vor ihm - und zwar vom stellvertretenden CDU-Landrat des Landkreises Bautzen.
Adrian Arab
Journalist (Wirtschaft, Mobilität, Technologie), Berlin
Reportage