1 Abo und 0 Abonnenten
Artikel

BFC Dynamo geht gegen Köln im DFB-Pokal unter

Kölns Risse (r.) erzielt im fast leeren Olympiastadion das 5:1

Vor der Rekordkulisse verlieren die Berliner im Olympiastadion mit 1:9. Ex-Union-Spieler Simon Terodde trifft vier Mal.


Berlin. So deutlich wie das Ergebnis wurde nach dem Spiel auch René Rydlewicz. „Wir sind weder in der Liga noch im Pokal konkurrenzfähig", sagte der Trainer nach der Klatsche seines Teams im Olympiastadion. Der BFC Dynamo schlug sich in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den 1. FC Köln lange gut, ging dann aber mit 1:9 (1:4) unter. Dabei war alles angerichtet für ein Fußballfest. Mit 14.357 Zuschauern kamen so viele Menschen zu einem Dynamo-Spiel wie nie zuvor. Nach 19 Minuten gingen die Berliner gegen den Favoriten sogar in Führung. Danach brach die Mannschaft jedoch komplett auseinander.

Dynamo begann konzentriert, kam aus einer stabilen Abwehr heraus gut ins Spiel. Die Kölner hatten Mühe, weil die Berliner die Räume zwischen Mittelkreis und eigenem Sechzehner eng machten. Rydlewicz' Vorhaben, bei Ballgewinn mit schnellen Angriffen zu Torchancen zu kommen, ging auf - und der BFC nach einem Einwurf in Führung (19. Minute). Patrik Twardzik erzielte das erste Tor im DFB-Pokal in der Vereinsgeschichte. Die Euphorie währte aber nur zwei Minuten.

Denn nach dem Rückstand drehte Köln auf, allen voran Simon Terodde, einst Stürmer des 1. FC Union, der nur zwei Minuten später den Ausgleich markierte und bis zur Halbzeit mit zwei weiteren Treffern (34./41.) einen lupenreinen Hattrick erzielte. Dass Terodde vor seinem dritten Treffer klar im Abseits gestanden hatte, war am Ende nur noch eine Randnotiz. Auch Dominick Drexler traf noch vor der Halbzeit (44.) zum 1:4. Danach gab es Einbahnstraßenfußball. Dynamo kam nun gar nicht mehr aus seiner Hälfte heraus. Am Ende stand es durch Treffer von Marcel Risse (58.), Vincent Koziello (61.), Drexler (66.), abermals Terodde (75.) und Louis Schaub (86.) 9:1 für den 1. FC Köln.

„Man hat gemerkt, dass die Jungs aus Berlin irgendwann ein paar Körner gelassen haben", resümierte Risse. Ganz so zurückhaltend drückte es BFC-Torwart Bernhard Hendl nicht aus. „Nach dem 2:1 würde ich es fast als Arbeitsverweigerung betiteln", sagte Hendl, der mit einigen Glanzparaden immerhin eine zweistellige Niederlage verhinderte. „Die hatten Möglichkeiten ohne Ende", schimpfte der Keeper.

Rydlewicz fordert bereits neue Spieler: „Wir müssen noch viel tun, auch personell." Am kommenden Wochenende geht es gegen Bautzen - in der Regionalliga. Dort ist der BFC derzeit Tabellen-Vorletzter.


© Berliner Morgenpost 2019 - Alle Rechte vorbehalten.

Zum Original