Wibke Roth

Gesundheitsjournalistin, Redakteurin, Trainerin, Gladbeck

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Diabetes: honigsüß, still und schleichend schädlich | eVivam

Laut einer Studie steht Diabetes in Deutschland auf dem siebten Platz der häufigsten Erkrankungen. Blutzuckermessen gehört bei dieser Erkrankung quasi zum täglichen Brot dazu.

Nach Rückenschmerzen, Herzkrankheiten, Schlaganfällen und Depressionen gibt dir evivam ein paar Tipps rund um die Volkskrankheit Diabetes: die Zuckerkrankheit.

Die Weihnachtszeit ist vorüber und somit hoffentlich auch deine Zuckertaktung: Morgens zum Frühstück ein Stück Schoki aus dem Adventskalender, vor dem Mittag noch ein paar selbstgebackene Plätzchen, nachmittags ein Stück Früchtekuchen und abends Glühwein zu irgendetwas Fettigem: Zuckeralarm. Deine Bauchspeicheldrüse war währenddessen in vollem Einsatz. Und das ist auch gut so. Denn erst, wenn es ihr - grob gesagt - nicht mehr gelingt, mithilfe ihres Insulins den Zucker aus deinem Blut in die schon mit Zucker zugestopften Körperzellen zu drücken, bricht der Zuckerstoffwechsel zusammen: ein Diabetes entsteht.

Die Statistik

Die International Diabetes Federation geht davon aus, dass zwölf Prozent der Deutschen zwischen 20 und 79 Jahren an Diabetes mellitus erkrankt sind. Das bedeutet übersetzt übrigens honigsüßer Durchfluss: Denn ein Hauptsymptom ist süßlicher Urin. Die Deutsche Diabetes Hilfe schreibt, dass über sechs Millionen Menschen an der Stoffwechselerkrankung leiden, wobei jedoch jeder Fünfte noch nichts davon wisse. Natürlich ist Weihnachten nicht der Auslöser dafür. Zu dieser Jahreszeit merkst du aber vielleicht, wie leicht sich dein Naschverhalten verändern kann. Dennoch: Zucker ist ja mittlerweile nicht mehr die süße Ausnahme; sondern ein eklatanter Bestandteil vieler Lebensmittel. Das hat jüngst der Filmemacher Damon Gameau in seinem neuesten Werk namens Voll verzuckert aufgedeckt.

Zwei Typen Zuckerkrankheiten

90 Prozent der Zuckerkranken leide nach Angaben der Deutschen Diabetes Hilfe an der Typ-2-Diabetes, und zwar in jedem Alter. Ernährung und zu hoher Zuckerkonsum spielen hier die ausschlaggebende Rolle. Die Symptome, wie zum Beispiel

schlechtes Allgemeinbefinden, starker Durst, eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte, leichte Ermüdbarkeit oder Schwindel

machen sich mitunter schon länger und über Jahre bemerkbar. Oftmals werden sie aber nicht mit einer Diabeteserkrankung in Verbindung gebracht und die Erkrankung bleibt so oft unentdeckt. Wird die Typ-2-Erkrankung rechtzeitig erkannt, kannst du viel selbst tun, damit sich dein Stoffwechsel wieder erholt:

Zum einen: Gewichtsreduktion, Ernährungsumstellung auf kohlenhydratarme Kost sowie regelmäßige körperliche Aktivität. Sind diese Mittel allein nicht hilfreich, werden oft zusätzlich Blutzucker senkende Medikamente eingesetzt. Nur, wenn auch diese nicht helfen, kommen Insulinspritzen zum Einsatz.

Bei der Diabetes Typ 1 handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die meist schon im Kindes- oder Jugendalter beginnt. In diesem Fall kann die Bauchspeicheldrüse das Insulin einfach nicht produzieren und Betroffene müssen ihr Leben lang Insulin spritzen. Die Veranlagung und bestimmte äußere Faktoren scheinen für die Fehlsteuerung verantwortlich zu sein. Zurzeit stehen beispielsweise Virusinfektionen unter Veracht. Laut einer Studie kannst du mit gezieltem Muskeltraining einen bestimmten Blutwert positiv beeinflussen. Einige Apps können dich zum Beispiel bei deinem Ernährungsverhalten unterstützen.

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