Ich bin kein Feind des Digitalen. Ich habe ein Smartphone, nutze Twitter, Instagram, Facebook. Aber als Internetfreunde den Begriff "Flausch" für digitale Harmonie okkupierten, hätte ich am liebsten laut geschrien. Flausch ist Welpenfell, Flausch gehört angefasst!
Will meine Schwester Tiere sehen, öffnet sie YouTube. Dann schaut sie Bulldoggen beim Skaten zu oder betrachtet Fotos von Retrievern in verschiedensten Goldtönen. Kürzlich zitierte sie eine Studie, die solchen Bildern und Clips eine therapeutische Wirkung zuschrieb. Ich verstehe, warum Menschen diese Videos schauen, sie sind der Dämmstoff zwischen all den Terrormeldungen und Beschimpfungen, die einem im Netz um die Ohren fliegen. Doch bei mir wirkt der digitale Tranquilizer nicht. Ich brauche das Echte.
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