300 Kriegsflüchtlinge sind vor acht Monaten in Hamburg angekommen, viele von ihnen haben ihre Angehörigen seit Jahren nicht gesehen. Die meisten von ihnen stammen aus Westafrika und waren als Gastarbeiter in Libyen, bevor dort im Frühjahr 2011 der Krieg gegen Machthaber Muammar al-Gaddafi ausbrach und Demonstranten während des "Arabischen Frühlings" die Absetzung des Diktators forderten. In Booten flüchteten die Menschen mit Hunderten anderen vor den Kriegswirren nach Lampedusa, einer italienischen Insel im Mittelmeer. Anfang 2013 mussten sie weiter und bekamen von den Behörden entweder bis zu 500 Euro oder ein Reiseticket - das Ziel konnten sie selbst bestimmen. So kamen Ali und Friday nach Hamburg. Obwohl sie dort hunderte Kilometer von ihrer Familie entfernt leben, hoffen sie, dass ihnen der Senat ein Bleiberecht zuspricht. Zwei Familienschicksale.
Vanessa Steinmetz
Journalistin, Hamburg
Feature