Tobias Singer

Senior Editor/ Senior Multi Channel Manager // Ressortleiter Auto & Technik..., München

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Star Wars : Ist "Rogue One" der beste Star Wars-Film?

2015 erwachte die Macht, Episode VII war der erste Teil der Science-Fiction-Saga, der nicht unter Regie von George Lucas entstand, sondern aus dem Hause Disney kam. Die Sorge war groß, dass die Fortsetzung das gewaltige Erbe beschädigen könnte. Schließlich sind Generationen damit groß geworden. Aber ganz ehrlich, da gab es nicht viel zu vernichten, George Lucas hat mit Episode I bis III für reichlich Zerstörung gesorgt. Disney hatte also eine gute Ausgangslage für den Neustart. 


Aufbauhilfe der besten Art lieferte das Team um Regisseur J.J. Abrams. Dass der genau das richtige Feingefühl hatte, zeigten die Fanreaktionen und die Einspielergebnisse: „Episode VII - The Force Awakens" brach alle Boxoffice-Rekorde, weltweit. Es gibt aktuell keinen Film, der mehr Geld in die Kassen spülte. Eine echte Herausforderung für den neuen Star-Wars-Film „Rogue One". Ob er sie an Kinokassen meistern kann, wird sich bald zeigen. Ob er die Chance hat, der bessere Star Wars Film zu sein? Absolut. Warum das so ist, erfahren Sie hier:


  Man kann "Rogue One" sehen, ohne Star Wars zu kennen


„Rogue One" ist zwischen Episode III und IV platziert, also zwischen den Klassikern und den Prequels von George Lucas, kurz bevor Luke Skywalker seinen Angriff auf den Todesstern startet. Aber: Der neue Star-Wars-Film kommt mit einer ganz eigenen Story. Das zeigt schon der Titel: "Rogue One: A Star Wars Story". Anders als bei den anderen Titeln steht „Star Wars" hier nicht ganz vorn. Es ist nur eine von vielen Geschichten aus dem Krieg der Sterne. Und genauso ist dieser Film zu sehen. Als eigenständiger Sci-Fi-Action-Spass. Mit einem Anfang, der - Blasphemie - ohne das bekannte Star-Wars-Text-Intro auskommt. Mit einem Ende ohne Cliffhanger und großem Warten auf das kommende Jahr mit der Fortsetzung. Was das heißt? Sie können den Film auch genießen, ohne die komplette Wookieepedia zu kennen. Sie müssen nichts von Jedirittern wissen. Sie können ganz ohne Nerdtum einen ganz hervorragenden Sc-iFi-Film genießen. Aber keine Angst: Star-Wars-Fans kommen auf ihre Kosten. Jedi, Darth Vader, Imperator, alte (tote) Bekannte, der ganze Sci-Fi-Look - alles taucht in kleinen Portionen auf.


  Das erwartet Sie bei "Rogue One: A Star Wars Story"


Im Zentrum steht wieder einmal der Kampf der Rebellen gegen das Imperium. Der Todesstern steht kurz vor der Fertigstellung. Es geht darum die geheimen Konstruktionspläne für die Superwaffe in die Hönde zu bekommen. Die wichtigste Rolle übernimmt, wie in Episode VII eine Frau. Jyn Erso, gespielt von Felicity Jones, ist die Heldin von "Rogue One", sie nimmt den Kampf gegen den Todesstern auf zusammen mit den Rebellen um Cassian Andor, gespielt von Diego Luna. Und ein Kampf ist es. Der Versuch, an die Baupläne für den Todesstern zu gelangen, führt die Protagonisten in die blutigste Schlacht, die die Star-Wars-Reihe bisher gesehen hat. Wer hätte das unter der Disney gedacht.


Für den Ausgleich sorgt Droide K-2SO. Eigentlich aus den Reihen des Imperiums, wurde er von den Rebellen umprogrammiert. Das Ergebnis muss man sich wie eine Mischung aus dem depressiven Roboter Marvin aus "Per Anhalter durch die Galaxis" und Sheldon Cooper aus "The Big Bang Theory" vorstellen. Die trockenen Einwürfe verpassen dem Film viel Humor.


Das GQ-Fazit: Die Geschichte funktioniert so gut, dass "Rogue One" tatsächlich die Chance hat der aktuell beste Star Wars Film zu sein. Warum? Weil er eben nicht Teil der Prequel-Sequel-Dauerschleife ist, die Star-Wars-Fanscharen mit geglückten Zitaten versorgt oder weniger geglückten verprellt. Rogue One steht für sich, muss nicht ehrfürchtig ein Erbe und seine Erben verwalten. Der Film ist frei von allen Zwängen. Und diese Freiheit merkt man ihm an.

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